Mehr „in“ als „out“ im In & Out

Second-Hand als wahre Fundgrube für einen individuellen Kleidungsstil
Titelbild
Oft gleich im Vorbeigehen von der Schaufensterstange weggekauft, das ist keine Seltenheit bei In & Out, dem Second-Hand-Laden in Glinde bei Hamburg. In den hellen Räumlichkeiten lässt es sich mitunter auch bei einem Kaffee plauschen. (Wendy Jiang/ET)
Von 10. September 2008

Second-Hand ist in. Zwar weniger bei den Männern, denn die tragen ihre Kleidung gerne so lange auf, bis sie nur noch entsorgt werden kann. Frau ist da oft klüger. Second-Hand ist erstens billig, sagt sie sich, und dann kann man ja viel eher kombinieren, einen eigenen Stil entwickeln. Außerdem passiert einem nicht das Malheur, morgens zur Arbeit zu kommen und die Kollegin mit einer identischen Tchibo-Bluse vorzufinden.

Diesen Trend können Sabine Hoppe und Anne Lünemann nur bestätigen. Die Artikel ihres vor knapp zwei Jahren eröffneten Second-hand-Ladens werden nicht selten gleich direkt aus dem Schaufenster heraus verkauft. „Wir müssen oft mehrmals am Tag das Schaufenster neu gestalten“, freut sich Hoppe.

Hätte den vormals im Einkauf und im Personalbereich einer großen Firma tätigen Kolleginnen vor ein paar Jahren jemand gesagt, dass sie einmal gemeinsam ein Geschäft eröffnen würden, hätten sie das nicht geglaubt. Als die beiden Endvierzigerinnen sich entschlossen hatten, ihre gesicherten Jobs aufzugeben und in die Selbständigkeit zu gehen, hätten sie sich als erstes in anderen Second-Hand-Läden umgesehen. „Und sehr schnell gewusst, wie wir es nicht haben wollten“, erinnert sich Lünemann. „Nuschig und wühlig“ sollte es nicht sein, sondern einheitlich.

Entstanden ist das „In & Out – Mode- und Wohnaccessoires“ in der Möllner Landstraße in Glinde. Ein schmuckes Geschäft, das nicht für jeden gleich als Second-Hand ersichtlich ist und in das sich potenzielle Kunden manchmal nicht einmal hineintrauten. „Wir hören fast täglich die Frage, ob unsere Ware wirklich Second-Hand ist“, sagt Lünemann. Und Sabine Hoppe führt gleich die Kriterien auf, die Kleidung erfüllen muss, die bei „In & Out“ in Kommission gegeben werden kann. Frisch gewaschen, keine Flecken, nicht zu alt und gut erhalten muss sie sein.

Inzwischen kommen viele Stammkunden in regelmäßigen Abständen zum Stöbern. „Das ist langfristig angelegt, manchmal findet man was und manchmal nicht“, erzählt Lünemann. Wenn einmal nichts Passendes dabei ist, lohnt sich allemal ein gemütlicher Plausch bei einer Tasse Kaffee. In dieser Oase, in der die Kleider und Schuhe neben ganz viel Blumen und verschiedener liebevoll arrangierter Deko aufgebaut sind, so dass man sich fast wie zu Hause fühlt.

Ein weiteres Plus: Die beiden Frauen sind gelernte Farbberaterinnen, Tipps hinsichtlich Farbkombinationen gibt’s beim Einkauf also gleich gratis mit dazu.

Das Wichtigste, damit das Geschäft gut laufe, sei ein guter Kundenkontakt, gute Mundpropaganda. Und sich untereinander nicht ernsthaft zu streiten, sind sich die beiden Damen einig. „Da wir uns so gut kennen, haben wir mittlerweile eine Streitkultur entwickelt: man stellt dadurch nicht immer gleich die Beziehung in Frage“, sagt Lünemann. Und Hoppe ergänzt: „Wir kennen mittlerweile die Macken des anderen, Misstrauen gibt es nicht“.

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 10:00 – 18:00 Uhr
Samstag 10:00 – 13:00 Uhr

Sie finden uns:
Möllner Landstraße 37c
21509 Glinde (bei Hamburg)

Text erschienen in Epoch Times Deutschland Nr. 37/08



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion