Neuer U-Bahnabschnitt durch Berlins historisches Zentrum eröffnet

Freie Fahrt vom Hauptbahnhof zum Alexanderplatz: Nach fast neun Jahren Bauzeit haben die Berliner Verkehrsbetriebe einen neuen Streckenabschnitt der U-Bahnlinie 5 im historischen Zentrum der Hauptstadt eröffnet.
Titelbild
Berliner Bahnverkehr.Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times4. Dezember 2020

Freie Fahrt vom Hauptbahnhof zum Alexanderplatz: Nach fast neun Jahren Bauzeit haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) am Freitag einen neuen Streckenabschnitt der U-Bahnlinie 5 in Berlins historischem Zentrum eröffnet. „Das ist ein toller Tag für Berlin und ein Tag, auf den man stolz sein kann“, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) bei der Eröffnung. Die neue Linie sei „ein großartiges Angebot“.

Der Lückenschluss zwischen dem Brandenburger Tor und dem Alexanderplatz umfasst einen Tunnelbau von 2,2 Kilometern Länge und drei neue U-Bahnhöfe – Rotes Rathaus, Museumsinsel und Unter den Linden. Die neue Linie dürfte sich auch bei Touristen großer Beliebtheit erfreuen: An ihrer Strecke liegen etwa das Reichstagsgebäude, der Berliner Dom und das Nikolaivertel.

Den ersten Zug vom neuen U-Bahnhof Rotes Rathaus zur neuen Station Unter den Linden nahm der Regierende Bürgermeister gemeinsam mit der BVG-Vorstandsvorsitzenden Eva Kreienkamp. Auch der neue Bahnhof Museumsinsel wurde durchfahren, dieser soll aber erst im Sommer 2021 eröffnet werden.

„Berlins Mitte wird noch besser angebunden“, sagte Kreienkamp. Mit dem Lückenschluss der U5 werde der öffentliche Raum „noch lebenswerter“. „Es werden weniger Autos unterwegs sein, unsere Bauzäune verschwinden, und es entstehen wieder Flaniermeilen und Aufenthaltsorte“, sagte Kreienkamp weiter.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sandte Glückwünsche per Videobotschaft. Berlin rücke „heute ein Stück näher zusammen“, sagte die Bundeskanzlerin. „Viele Berlinerinnen und Berliner haben darauf gewartet.“. Auch für Touristen sei das neue Angebot „sehr attraktiv“.

Mit dem Lückenschluss hat die neue U5 nun eine Gesamtlänge von 22 Kilometern. Der neue Tunnel, gegraben mit der 700 Tonnen schweren Tunnelvortriebsmaschine „Bärlinde“ und insgesamt über 5.800 Mitarbeitern seit dem Jahr 2012, verbindet die bestehende Line U55 mit der U5 nach Hönow im Osten Berlins.

Somit werden die Wohngebiete im Osten der Hauptstadt besser an den Stadtkern, das Regierungsviertel und den Hauptbahnhof angebunden. Für das Projekt war ein Budget von 525 Millionen Euro eingeplant, das laut BVG „nur um wenige Prozent“ überschritten wird. Die neue U5 soll laut BVG-Schätzung täglich bis zu 155.000 Fahrgäste an ihr Ziel bringen.

Die Verlängerung der U5 war keine neue Idee. Bereits der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) hatte das Projekt vorangetrieben und dessen Aufnahme in den Hauptstadtvertrag erwirkt, ein schneller Erfolg blieb jedoch aus. Lediglich die Teillinie U55 zwischen Hauptbahnhof und Brandenburger Tor wurde zunächst gebaut. Der Neubau ist somit die späte Umsetzung des Projekts „Kanzlerlinie“. (afp)



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