Strom tanken bei Telekom, McDonalds und Aldi

Bundesweit will die Telekom in den kommenden drei Jahren 500 graue Verteilerkästen in Schnellladesäulen verwandeln - für Elektro-Autos.
Titelbild
Elektroauto an einer LadestationFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times5. November 2018

Die Deutsche Telekom wird nun zum Stromversorger für Elektro-Autos. Bundesweit will der Konzern in den kommenden drei Jahren 500 graue Verteilerkästen in Schnellladesäulen verwandeln. Die Telekom ist damit nur einer von dutzenden Ladesäulen-Betreibern aus den unterschiedlichsten Branchen.

Verbraucherschützer fordern deswegen einheitliche Standards. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) macht Mängel in der Ladeinfrastruktur dafür verantwortlich, dass die Bundesregierung ihr Ziel von einer Million E-Autos bis 2020 deutlich verfehlen wird. „Das Laden muss einfacher und transparenter werden“, fordert vzbv-Vorstand Klaus Müller.

WER BETREIBT LADESÄULEN?

Die Landschaft der Ladesäulen-Betreiber ist bunt: Von Händlern wie Aldi und Ikea über die Fastfoodkette McDonalds und die Rasthöfe von Tank & Rast bis hin zu Autobauern wie Tesla oder Ionity – einem Gemeinschaftsunternehmen von BMW, Daimler, Ford und Volkswagen – haben viele Firmen Ladesäulen eingerichtet. Dazu kommen große und kleine Energieversorger, Parkhäuser, Hotels und Privatpersonen. Wie viele Ladesäulen es insgesamt in Deutschland gibt, weiß niemand.

WIE FINDEN ELEKTROFAHRER LADESÄULEN?

Dafür gibt es verschiedene Verzeichnisse. In der offiziellen „Ladesäulenkarte“ der Bundesnetzagentur sind derzeit mehr als 6000 Punkte eingetragen. Im „Ladesäulenregister“ des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) waren Mitte des Jahres rund 13.500 Ladepunkte verzeichnet. Das Nutzerportal „goingelectric“ zählt hingegen aktuell gut 39.000 Ladepunkte. Die deutlichen Unterschiede kommen durch unterschiedliche Zähl- und Erhebungsweisen zustande, denn einige Ladepunkte sind nicht öffentlich, andere werden nicht durchgängig betrieben oder sind zu leistungsschwach.

Doch auch auf der Straße sind die Elektrotankstellen oft nicht leicht zu finden. Der vzbv fordert deshalb, dass die Ladesäulen im Straßenbild sichtbarer gekennzeichnet und defekte Ladepunkte zügiger repariert werden sollen.

WIE BEZAHLEN FAHRER FÜR IHREN STROM?

Bislang rechnen die Betreiber unterschiedlich ab. Einige berechnen den Elektrofahrern die Menge Strom je Kilowattstunde, andere rechnen die Ladezeit ab, wieder andere verlangen Pauschalbeträge oder den Abschluss von Flatrates. Gemeinsam mit anderen Verbänden fordert der vzbv einheitliche, transparente Preismodelle, die auf der tatsächlich abgegebenen Strommenge basieren und damit einen Preisvergleich ermöglichen.

Kunden müssen sich zudem bisher je nach Anbieter auf verschiedenen Wegen authentifizieren, etwa per Smartphone-App oder mit einer berührunglos funktionierenden RFID-Karte. Vor einer längeren Fahrt durch Deutschland müssen sich Elektrofahrer so unter Umständen eine größere Zahl an Zugängen anschaffen. Der vzbv fordert eine einheitliche Zugangsart für alle Ladesäulen, die „maximale Einfachheit und Sicherheit“ bietet. Dadurch soll spontanes Laden an allen Ladesäulen mittelfristig möglich werden. (afp)



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