Studie: Vier von fünf Haushalten erwarten keine Einkommenseinbußen

Trotz der schweren Wirtschaftskrise rechnet viele Menschen mit keinerlei Einkommenseinbußen. Bei Selbstständigen sieht es jedoch anders aus. Bei ihnen ist bis zu 80 Prozent der Einnahmen weggebrochen.
Titelbild
Einkaufen in der Corona-KriseFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times12. Mai 2020

Trotz der schweren Wirtschaftskrise rechnet der Großteil der Bevölkerung mit keinerlei Einkommenseinbußen. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse des Haushaltskrisenbarometers, das auf Umfragen beruht, die das Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE regelmäßig in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Nielsen und der Goethe-Universität Frankfurt erhebt und über welche die „Welt“ (Dienstagsausgabe) berichtet.

Demnach sind vier von fünf Haushalten bislang nicht von einer Kürzung des Einkommens betroffen und erwarten dies auch für die kommende Zeit nicht.

14 Prozent rechneten sogar mit steigenden Einkünften. Vor allem Beamte, Rentner sowie ein Großteil der Arbeitnehmer leiden dem Haushaltskrisenbarometer zufolge nicht unter finanziellen Krisenfolgen.

Lage bei Selbstständigen dramatischer

Dramatisch sieht die Lage dagegen bei den Selbstständigen aus, die zum Teil in Existenznöte geraten sind: Laut Umfrage erzielen lediglich 38 Prozent von ihnen unveränderte Einkünfte. Bei elf Prozent der Selbstständigen seien die Einkommen um mehr als 80 Prozent weggebrochen, weitere elf Prozent registrierten einen Rückgang um 50 bis 80 Prozent.

Auch ihre Perspektive schätzten sie deutlich düsterer ein, als die angestellten Beschäftigten. „Deutschland ist in der Krise zweigeteilt“, sagte Andreas Hackethal vom Leibniz Institut SAFE der „Welt“.

Besonders diejenigen, „die als Selbstständige unternehmerisches Risiko eingegangen sind“, müssten „Einkommenseinbußen und unsichere Aussichten“ verkraften. Andere Bevölkerungsgruppen wie etwa Rentner und Beamte müssten sich dagegen überhaupt keine Sorgen machen, denn sie seien in der Krise sicher.

„Und beide Welten haben oftmals gar nichts miteinander zu tun, weshalb die enormen Probleme der stark Betroffenen von vielen anderen Menschen gar nicht gesehen werden“, so Hackethal. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion