Verbraucherschützer warnen vor Vertragsabschlüssen am Tablet

Verbraucherschützer fordern ein ein Widerrufsrecht für auf dem Tablet unterzeichnete Verträge. Denn immer wieder zeigen sich Verbraucher überrascht, was sie unterzeichnet hätten.
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Bei Vertragsabschlüssen auf einem Tablet raten Verbraucherschützer zu besonderer Vorsicht.Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/dpa
Epoch Times22. August 2021

Verbraucherschützer raten zu besonderer Vorsicht, wenn Verträge durch eine Unterschrift auf einem Tablet geschlossen werden sollen.

„Eigentlich könnte ich auch hier den Vertrag lesen und zurückscrollen. Das tut aber keiner, vor allem nicht, wenn der Verkäufer ungeduldig ist und hinter mir der nächste Kunde wartet“, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller, der Deutschen Presse-Agentur. Immer wieder seien Verbraucher überrascht, was sie unterzeichnet hätten. Müller schlägt daher ein Widerrufsrecht für solche Verträge vor – ähnlich wie im Onlinehandel, wo ein Kauf bis zu 14 Tage nach Abschluss zurückgenommen werden kann.

Verbraucher gehen mit Papier noch immer anders um

Mit Papier gingen Verbrauchern noch immer anders um als mit digital vorgelegten Verträgen, sagte Müller. „Teilweise sind es banale Fragen wie Lichtverhältnisse, ob ich ein Tablet wirklich lesen kann.“ Er respektiere technische Innovationen im Handel. „Aber dann müssten eben auch mehr Verbraucherrechte damit einhergehen und eine Widerrufsmöglichkeit.“ Bisher gelte im Laden „unterschrieben ist unterschrieben“. „Das sollte auch im stationären Handel mit solchen technischen Hilfsmitteln künftig anders werden“, sagte Müller.

Die Verbraucherschützer fordern auch, dass Vertragslaufzeiten etwa für Handyverträge im Regelfall nur noch 12 Monate betragen. Das war zuletzt bereits im Bundestag diskutiert, dann aber abgelehnt worden. „Das war ein Fehler, das sollte man korrigieren“, sagte Müller. „Nach wie vor gibt es diese Lockangebote mit 24 Monatsverträgen mit irgendeiner vergünstigten Leistung nebenbei“, kritisierte er. Kürzere Vertragslaufzeiten sorgten dafür, dass die Verbraucher häufiger wechselten, was Druck auf die Preise ausübe – und das ist für Verbraucher erst mal eine gute Botschaft“, betonte Müller. (dpa)



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