Verbraucherzentrale: Mehrwertsteuersenkung entlastet Kunden kaum

Seit Juli gilt für ein halbes Jahr ein niedrigerer Mehrwertsteuersatz, um den Konsum in der Corona-Krise zu befeuern. "Bringt wenig", sagt der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands.
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Klaus Müller ist Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands.Foto: Kay Nietfeld/dpa/dpa
Epoch Times3. Oktober 2020

Zahlreiche Kunden profitieren nach Einschätzung von Verbraucherschützern nicht von der niedrigeren Mehrwertsteuer.

Viele Unternehmen hätten die Senkung nicht an die Verbraucher weitergegeben, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, dem „Handelsblatt“. „Das mussten sie aber auch nicht, weil die Bundesregierung kein Unternehmen zur Weitergabe verpflichten konnte“, sagte Müller. „Daraus folgt ein relativ überschaubarer Kaufanreiz.“

Er forderte die Bundesregierung auf, künftig stärker auf die Nachfrageseite zu achten. „Eine bessere Möglichkeit, um Verbraucher direkt zu entlasten, wäre beispielsweise eine stärkere Absenkung der Stromkosten oder ein höherer Kinderbonus“, sagte der vzbv-Chef. „Die Mehrwertsteuer-Senkung bleibt bestenfalls gute Absicht.“ Sie habe „in zu wenigen Fällen wirklich Entlastung gebracht“.

Seit Juli gelten für ein halbes Jahr niedrigere Steuersätze: 16 statt 19 Prozent beziehungsweise 5 statt von 7 Prozent. Damit will die Bundesregierung in der Corona-Krise den Konsum ankurbeln. (dpa)



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