Bayer plant weltweit Abbau von 12.000 Stellen – „signifikanter Teil“ einfällt auf Deutschland

Bayer will im Rahmen von "Effizienz- und Strukturmaßnahmen" rund 12.000 der weltweit 118.200 Arbeitsplätze abbauen.
Titelbild
Bayer.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times29. November 2018

Der Chemieriese Bayer will in den kommenden drei Jahren 12.000 seiner weltweit rund 118.000 Arbeitsplätze streichen. Ein „signifikanter Teil“ davon entfalle auf Deutschland, erklärte Bayer am Donnerstag. Zugleich erklärte sich der Konzern bereit, bis Ende 2025 auf betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland zu verzichten.

Ziel von Bayer ist es nach eigenen Angaben, mit diesem „Umbau“ sein Kerngeschäft in der Life-Science-Sparte zu stärken, also etwa dem Geschäft mit Arzneimitteln. Trennen will sich der Konzern hingegen von seiner Sparte für Tiergesundheit. Damit und mit den erwarteten Synergien aus der Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto will Bayer ab 2022 von 2,6 Milliarden Euro pro Jahr einsparen.

Der Bayer-Aufsichtsrat unterstützte die entsprechenden Plänen des Vorstands „einstimmig“, wie der Leverkusener Konzern mitteilte. „Mit den Maßnahmen, die wir jetzt angehen, schaffen wir die Voraussetzung, um die Performance und Ertragskraft von Bayer nachhaltig zu steigern“, betonte Vorstandschef Werner Baumann. Geprüft werden soll in den kommenden Monaten auch, sich von den Bereichen Sonnenschutz mit der Marke Coppertone und der Fußpflege (Dr. Scholl’s) zu trennen.

Beim Abbau der 12.000 Arbeitsplätzen bis Ende 2021 ist bislang vorgesehen, dass rund 900 Arbeitsplätze in der Forschung der Sparte Pharmaceuticals für verschreibungspflichtige Medikamente wegfallen. In Wuppertal sind Bayer rund 350 Stellen im Zusammenhang mit der Herstellung von Medikamenten gegen die Bluterkrankheit betroffen.

In der Consumer-Health-Sparte für rezeptfreie Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel sollen 1100 Stellen wegfallen, in der Crop-Science-Sparte mit den Bereichen Saatgut, Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung rund 4100. Weitere 5500 bis 6000 Stellen werden Bayer zufolge bei den „übergreifenden Konzern- und Querschnittsfunktionen, Business Services sowie den Länderplattformen“ gestrichen.

„Mit diesen notwendigen Anpassungen werden wir in Zukunft noch schlagkräftiger und agiler“, erklärte Baumann. Gleichzeitig sei Bayer sich der Tragweite der Entscheidungen für die Mitarbeiter bewusst und werde die geplanten Maßnahmen „fair und verantwortungsvoll“ umsetzen.

Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertreter verständigten sich demnach in einer gemeinsamen Erklärung auf eine neue Vereinbarung zur „Zukunftssicherung Bayer 2025“. Demnach sind betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland bis Ende 2025 grundsätzlich ausgeschlossen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion