Ex-VW-Chef soll für Abgasaffäre haften: Winterkorn droht Verlust seines gesamten Vermögens

Muss Ex-VW-Chef Martin Winterkorn dem Konzern Schadenersatz zahlen, den er viele Jahre lang geleitet hat? Der Aufsichtsrat von Volkswagen prüft das derzeit - und das muss er auch.
Titelbild
Martin WinterkornFoto: Peter Steffen/Archiv/dpa
Epoch Times6. Mai 2018

Der VW-Aufsichtsrat prüft in der Abgasaffäre Schadenersatzansprüche auch gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn.

„Die Prüfung dauert seit längerer Zeit an und wird unabhängig von behördlichen Verfahren durchgeführt“, sagte Aufsichtsratssprecher Michael Brendel auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Dies habe der Aufsichtsrat bereits mehrfach erklärt. Diese Prüfung sei noch nicht abgeschlossen. „Dementsprechend gibt es keine Vorfestlegungen, und es wurden auch noch keine Entscheidungen getroffen.“

Brendel betonte: „Bei dieser Frage orientiert sich der Aufsichtsrat einzig und allein am Unternehmenswohl.“ Der Aufsichtsrat prüfe mögliche Ansprüche gegen ehemalige oder amtierende Vorstandsmitglieder „vorbehaltlos und ohne Ansehen der Person“.

Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtet, Winterkorn drohe der Ruin. Sein Vermögen könnte im Extremfall komplett weg sein.

Die Zeitung berichtet weiter, laut Staatsanwaltschaft Braunschweig zeichne sich ein Ende ihrer Ermittlungen gegen den früheren VW-Chef und weitere Beschuldigte ab. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe, sagte der Zeitung, den Verteidigern der Beschuldigten solle im Sommer Akteneinsicht gewährt werden.

Wenn man sich die Ermittlungen, die im Dieselverfahren Vorgänge bei VW aus etwa zwölf Jahren aufklären sollen, als Marathonlauf vorstellt, beginnt damit quasi die Runde im Stadion mit Sicht auf die Ziellinie.“

Die US-Justiz hat Winterkorn angeklagt. Nach der am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Klageschrift des zuständigen US-Gerichts in Detroit wollen die USA den früheren Topmanager des Autobauers wegen Betrugs zur Rechenschaft ziehen. Dem 2015 zurückgetretenen Winterkorn wird zudem Verschwörung zum Verstoß gegen Umweltgesetze und zur Täuschung der Behörden vorgeworfen. (dpa)



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