Logistikexperte: Hamburger Hafen steigt in zweite Liga ab

Der Hamburger Hafen wird nach Ansicht des Logistikexperten Frank Ordemann in die "zweite Liga" der europäischen Seehäfen absteigen, da die belgischen und niederländischen Seehäfen günstiger und für moderne Containerschiffe besser anfahrbar sind.
Titelbild
Das Marco Polo-Containerschiff in Hamburg.Foto: Patrick Lux/Getty Images
Epoch Times6. März 2020

Dem Hamburger Hafen droht nach Ansicht des Logistikexperten Frank Ordemann der Abstieg in die zweite Liga. Von einer echten Konkurrenz zu den sogenannten Westhäfen, vor allem Rotterdam und Antwerpen, könne „schon heute keine Rede mehr sein“, sagte Ordemann dem „Spiegel“. In einer neuen Studie hat Ordemann, Institutsleiter an der Ostfalia Hochschule in Salzgitter, die Wettbewerbschancen verglichen.

Das Ergebnis: Die Westhäfen könnten ihre Vorteile auf der Route zwischen Asien und Nordeuropa immer besser ausspielen. Die Kunden gewönnen bis zu sechs Tage, wenn sie ihre Waren in Belgien oder den Niederlanden verladen würden statt in den deutschen Seehäfen.

Auch der Containerumschlag sei dort billiger: In Hamburg kostete er laut Studie im vorigen Jahr 235 Euro pro Standardbox, in Antwerpen 190 Euro. Vor allem aber mache sich bemerkbar, dass die Schiffe immer größer würden und es für sie schwieriger werde, Hamburg zu erreichen. Daran ändert nach Ansicht von Ordemann die Elbvertiefung wenig.

Containerriesen der neuesten Generation könnten Hamburg auch künftig nur dann anlaufen, wenn keine ausreichende Ladungsmenge vorhanden sei. Setze sich die Entwicklung fort, würden Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven „zu einer Art Ergänzungshäfen“ degradiert. (dts)



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