Neue Bankenkrise in Europa: Wirtschaftsnobelpreisträger Stiglitz warnt – „keine Zeit verlieren, müssen handeln“

"Je länger die wirtschaftliche Stagnation andauert, desto mehr Banken werden in Schwierigkeiten geraten. Deshalb hat Europa keine Zeit zu verlieren und muss handeln", sagte Stiglitz dem "Handelsblatt".
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US-Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz.Foto: MANDEL NGAN/AFP/Getty Images
Epoch Times7. Oktober 2016

Der US-Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz sieht die Gefahr einer erneuten Bandenkrise in Europa. „Je länger die wirtschaftliche Stagnation andauert, desto mehr Banken werden in Schwierigkeiten geraten. Deshalb hat Europa keine Zeit zu verlieren und muss handeln“, sagte Stiglitz dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe).

Er rät den Deutschen, sich weniger Sorgen über eine gemeinsame Einlagensicherung zu machen als viel mehr über eine Rettung der Deutschen Bank.

Der US-Ökonom geht auch mit der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hart ins Gericht: „Falsch liegen die Notenbanken damit, sich fast ausschließlich auf die Zinsen zu konzentrieren, um die Wirtschaft zu beleben. Wie wir aber gesehen haben, konnten selbst drastische Zinssenkungen die Konjunktur kaum beflügeln. Nun behaupten die Notenbanken, wenn wir von Null zu minus Eins gehen, gebe es ein neues Wirtschaftswunder. Das halte ich für dumm, das wird die Wirtschaft nicht aus der Stagnation bringen. Es könnte sogar mehr schaden als helfen.“

Stiglitz begründet seine Kritik mit der Gefahr, dass negative Zinsen die Kapitalbasis der Banken weiter schwächen könnten. Das wiederum würde dazu führen, dass sie ihre Kreditvergabe weiter einschränkten und so die Wirtschaft noch mehr schwächen. (dts)



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