Politik und Wirtschaft schließen neue Allianz zur Ausbildung

Für die Volkswirtschaft sei ein Meister mindestens so wichtig wie ein Master, sagte Arbeitsminister Hubertus Heil. Eine Allianz aus Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften will die berufliche Ausbildung wieder in den Fokus rücken.
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Studenten führen in der Ausbildungswerkstatt von Volkswagen eine Fahrzeugdiagnose durch.Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Epoch Times26. August 2019

Bundesregierung, Wirtschaft und Gewerkschaften wollen die berufliche Ausbildung stärken. Dabei sollen auch mehr Abiturienten ermuntert werden, eine Ausbildung zu machen statt eines Studiums.

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte in Berlin, für die Volkswirtschaft sei ein Meister mindestens so wichtig wie ein Master. „Ausbildung und Weiterbildung entscheiden über die wirtschaftliche und soziale Zukunft unseres Landes.“ Heil verwies auf eine hohe Abbrecherquote im Erststudium.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sagte, die Allianz zwischen Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften sei wichtiger denn je. Das 2014 geschlossenes Bündnis wurde mit einer neuen Vereinbarung erneuert. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) nannte es als Ziel, dass die Zahl junger Menschen ohne Lehrstelle wieder zurückgehe. Auf der anderen Seite fänden viele Betriebe keine geeigneten Bewerber.

Konkret soll die Zusammenarbeit zwischen der Bundesagentur für Arbeit, Verbänden und Kammern verbessert werden – etwa damit junge Menschen auch außerhalb ihrer Region eine Ausbildung beginnen. In den Ländern gibt es dazu Ansätze wie kostenlose ÖPNV-Tickets.

Der Vizepräsident der Arbeitgeberverbände, Gerhard Braun, sagte, gemeinsam müsse noch mehr unternommen werden, um möglichst früh und möglichst breit an Schulen für die duale Berufsausbildung zu werben. „Dass fast jeder dritte Bachelorstudent sein Studium abbricht, dürfen wir nicht hinnehmen. Dieser Missstand unterstreicht den Nachholbedarf für praxisnahe Berufsorientierung insbesondere auch an jedem Gymnasium.“

DIHK-Präsident Eric Schweitzer verwies darauf, dass die Unternehmen die Zahl der Ausbildungsplätze wie vereinbart erheblich erhöht hätten. Es müssten aber noch mehr Schulabgänger für die berufliche Bildung gewonnen werden. Nach Darstellung der stellvertretenden DGB-Vorsitzenden Elke Hannack gibt es immer noch fast 1,4 Millionen Menschen im Alter von 20 bis 29 Jahren ohne abgeschlossene Ausbildung. (dpa)



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