Ryanair will nach «Rekordsommer» noch stärker wachsen

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Ein Flugzeug von Ryanair ist in Schönefeld (Brandenburg) im Landeanflug.Foto: Bernd Settnik/Archiv/dpa
Epoch Times2. November 2015
Europas größter Billigflieger Ryanair wird nach einem glänzenden Sommergeschäft erneut optimistischer. Im Geschäftsjahr bis Ende März soll der Überschuss mit etwa 1,225 Milliarden Euro das obere Ende der im September angehobenen Spanne erreichen.

„Wir hatten einen Rekordsommer“, sagte Ryanair-Chef Michael O’Leary am Montag. Besserer Service etwa mit Sitzplatzreservierungen und zwei erlaubten Handgepäckstücken ziehe Kunden anderer Fluggesellschaften an. Zudem hätten unter anderem das starke britische Pfund und der günstige Treibstoff Ryanair in die Hände gespielt.

Zum sehr guten Geschäft kommt ein Sondergewinn aus der Trennung von der irischen Fluglinie Aer Lingus. Ryanair steuert so auf den ersten Milliardengewinn seiner Geschichte zu und will noch stärker wachsen als bislang geplant. Auf den meisten europäischen Märkten strebten die Iren einen Anteil von 20 bis 25 Prozent an, sagte O’Leary in London. „Das schließt Deutschland mit ein.“ Hinter Lufthansa und Air Berlin ist die Billigairline nach eigenen Angaben die Nummer drei in Deutschland.

Im wichtigen Sommerquartal bis Ende September verdiente Ryanair unter dem Strich 843 Millionen Euro und damit 41 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Mit Gewinn aus dem Verkauf der Aer-Lingus-Beteiligung lag der Quartalsüberschuss sogar bei 1,16 Milliarden Euro.

Dank des reißenden Ticketabsatzes erwartet O’Leary im gesamten Geschäftsjahr nun 105 Millionen Fluggäste, eine Million mehr als im September vorausgesagt. Um das Wachstum voranzutreiben, baut der Manager die Flotte weiter aus. Langstreckenflüge wird Ryanair aber auf absehbare Zeit nicht ins Programm nehmen: „Nicht in den nächsten fünf Jahren, das ist vom Tisch“, sagte O’Leary.

Für 2024 peilt der Ryanair-Chef jetzt eine Flotte von 546 Flugzeugen und 180 Millionen Passagiere an. Das sind 20 Millionen mehr Fluggäste als zuletzt gedacht. Zum Vergleich: Die Lufthansa kam zusammen mit ihren Töchtern Germanwings, Swiss und Austrian Airlines im vergangenen Jahr auf rund 106 Millionen Fluggäste und wächst deutlich langsamer als Ryanair.

Die Iren profitieren im Konkurrenzkampf von deutlich niedrigeren Betriebskosten und Gehältern als bei klassischen Fluglinien. Die Lufthansa versucht, die Konditionen bei ihrer neuen Billigmarke Eurowings in diese Richtung zu drücken, um im Wettbewerb bestehen zu können. An der Börse ist Ryanair mit 17,3 Milliarden Euro fast dreimal so viel wert wie die Lufthansa.

(dpa)


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