Skandal um Staatsfonds: Goldman Sachs in Erklärungsnot

Goldman Sachs kämpft wegen des milliardenschweren Skandals beim malaysischen Staatsfonds 1MDB um ihren Ruf.
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Das Logo der Investmentbank Goldman Sachs ist auf dem Parkett der New Yorker Börse zu sehen. Die Aktie steht seit Tagen unter Druck.Foto: Justin Lane/EPA/Archiv/dpa
Epoch Times16. November 2018

Die Wall-Street-Bank Goldman Sachs kämpft wegen des milliardenschweren Skandals beim malaysischen Staatsfonds 1MDB um ihren Ruf.

Nun meldete sich Unternehmenschef David Solomon zu Wort, weil die Affäre immer weitere Kreise zieht und auch Goldman Sachs ins Rampenlicht rückt. Deren Banker haben den Fonds 2009 aufgebaut. Die US-Behörden nehmen nun die relevanten Mitarbeiter ins Visier. Soloman zeigte sich empört, die Aktie ist seit Tagen unter Druck. Analysten sprechen von einem Reputations-Desaster.

„Ich bin persönlich entrüstet, dass ein Angestellter dieser Firma solche Schritte unternehmen könnte, wie sie in der Anklageschrift stehen“, sagte Solomon in der Sprachnachricht an alle Goldman-Mitarbeiter, die der Nachrichtenagentur Bloomberg vorliegt. Das Verhalten dieser Personen sei „verwerflich und nicht mit der guten Arbeit und Integrität vereinbar“, für die 40.000 Goldman-Mitarbeiter jeden Tag stünden.

Anfang der Woche hatte der malaysische Finanzminister eine volle Rückzahlung der Gebühren von Goldman verlangt. Dabei soll es sich laut „Wall Street Journal“ um 600 Millionen Dollar handeln. Die Aktie brach daraufhin am Montag um 7,5 Prozent ein und steht immer noch unter Druck. Premierminister Mahathir Mohamed sagte vor kurzem in einem Interview mit dem Finanzsender CNBC, Malaysia sei von Goldman Sachs „betrogen worden“.

Das US-Justizministerium hat mittlerweile mindestens drei frühere Topbanker von Goldman Sachs mit 1MDB in Verbindung gebracht. Ein Banker hat sich bereits bei den US-Behörden unter anderem der Bestechung schuldig bekannt. Für Goldman Sachs sei das ganze ein Reputations-Desaster, schrieb Chris Kotowski vom US-Analysehaus Oppenheimer & Co. in einer Studie am Mittwoch. Es bestehe eindeutig die Gefahr von bedeutsamen Strafen in diesem Fall.

In Malaysia kam der Skandal um den Regierungsfonds 1MDB bereits 2016 ans Licht. Dabei ist vor allem der ehemalige Premierminister Najib Razak wegen Korruptionsvorwürfen im Blickpunkt. Es geht um Geld aus dem 2009 von Najib aufgelegten Regierungsfonds, der die Wirtschaft fördern sollte: Aus dem Fonds sollen mehr als 4,5 Milliarden Dollar abgezweigt worden sein. Etwa 700 Millionen Dollar wurden auf einem privaten Bankkonto Najibs entdeckt. Eine Untersuchung in Malaysia hatte Najib von allen Vorwürfen freigesprochen. Er selbst hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. (dpa)



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