Verkehrsminister: „Wir brauchen den Elektro-Käfer-Effekt“

Der kleine Volkswagen war ein Symbol des Wirtschaftswunders. Nun fordert Scheuer eine Neuauflage - mit Strom statt Sprit. Er meint: Noch setzen die deutschen Autobauer falsche Schwerpunkte.
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Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer erhofft sich einen «Elektro-Käfer-Effekt».Foto: Paul Zinken/dpa
Epoch Times30. Januar 2019

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer fordert von den deutschen Autobauern mehr Tempo bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugen.

„Das muss mehr werden, Elektromobilität ist bei uns einfach noch zu wenig erlebbar“, sagte der CSU-Politiker am Mittwoch beim Neujahrsempfang des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Die Branche dürfe sich nicht nur auf die Mittel- und Oberklasse konzentrieren, sondern auch auf kleine, bezahlbare Elektro-Autos. „Wir brauchen den Elektro-Käfer-Effekt“, sagte Scheuer mit Blick auf das VW-Modell, das vor Jahrzehnten für viele Bundesbürger das erste Auto war.

In der Debatte um saubere Luft sprach sich Scheuer wieder gegen generelle Tempolimits und höhere Spritpreise aus. „Das ist einfallslos, das ist mir zu retro.“ Mit Angeboten wie Carsharing und On-Demand-Diensten müsse mehr Mobilität bei weniger Verkehr ermöglicht werden.

Die Autobauer warnten vor Hysterie. „Mobilität muss bezahlbar bleiben“, sagte Verbandspräsident Bernhard Mattes. Die Menschen brauchten Auto, Bahn, Fahrrad, Carsharing und viele neue Formen künftiger Mobilität, um zur Arbeit zu kommen und am Leben teilzuhaben. „Deshalb brauchen wir keinen Kreuzzug gegen das Auto.“

Der Industrie gehe es gut, sagte Mattes. Weltweit könnten die deutschen Konzerne in diesem Jahr 17 Millionen Autos bauen, wenn die Handelskonflikte gelöst würden. An Minister Scheuer gerichtet sagte er: „Heute sind Sie nur unter Freunden. Wir tragen eine gemeinsame Verantwortung für die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Deutschland.“

Zu den Gesundheitsrisiken von Stickstoffdioxid aus Diesel-Autos sagte Scheuer am Rande des Empfangs: „Ich möchte mich da nicht reinfunzeln in diese wissenschaftliche Debatte, sondern dafür sorgen, dass wir jetzt die Messstellen überprüfen.“ Deutschland messe Schadstoffe deutlich strenger als andere europäische Länder. (dpa)



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