Wirtschaftsleistung: Deutschland ist das dritte Jahr in Folge Export-Weltmeister

Das dritte Jahr in Folge exportiert die Bundesrepublik mehr als sie importiert. Der diesjährige Überschuss liegt bei 299 Milliarden Dollar. Das sorgt bei Handelspartnern für Kritik, weil so Ungleichgewichte im Welthandel zunehmen.
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Container-Schiff.Foto: iStock
Epoch Times20. August 2018

Deutschlands Exportstärke sorgt nach Berechnungen des Ifo-Instituts das dritte Jahr in Folge für den weltgrößten Leistungsbilanz-Überschuss. Deutschland führt seit geraumer Zeit mehr aus als es einführt. Das sorgt bei Handelspartnern für Kritik.

Zwar dürfte der Überschuss 2018 auf 7,8 Prozent der Wirtschaftsleistung leicht sinken, nach 7,9 Prozent im vergangenen Jahr, teilte das Münchner Forschungsinstitut am Montag in München mit.

Dennoch dürfte Deutschland mit erwarteten 299 Milliarden Dollar (264 Milliarden Euro) wie schon in den zwei Jahren zuvor das Land mit dem größten Leistungsbilanz-Überschuss werden. Hauptgrund sei der Warenhandel.

Die Bundesrepublik produziert mehr als sie verbraucht, viele Waren und Dienstleistungen werden exportiert. Die Ausfuhren übertreffen seit geraumer Zeit die Einfuhren. Neben dem Austausch von Waren fließen in die Leistungsbilanz unter anderem auch Dienstleistungen und Einkommen aus Auslandsvermögen ein.

USA sind das Land mit dem größten Leistungsbilanz-Defizit

Den Berechnungen zufolge dürften die USA wieder das Land mit dem größten Leistungsbilanz-Defizit werden mit knapp 420 Milliarden Dollar. Das entspreche allerdings nur 2,2 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung. Die USA importieren seit Jahren mehr als sie ausführen.

Auf Rang zwei nach Deutschland folgt den Berechnungen zufolge Japan, mit einem Leistungsbilanzüberschuss von etwa 200 Milliarden Dollar in diesem Jahr. Rang drei dürften die Niederlande mit rund 110 Milliarden Dollar belegen.

China ist Berechnungen zufolge in diesem Jahr dagegen nicht unter den Top drei zu finden. Aufgrund sehr starker Einfuhren und schwächerer Ausfuhren sei der Warenüberschuss gesunken. Vor allem in die USA und nach Europa habe China weniger exportiert.

Die EU sieht Überschüsse von mehr als 6 Prozent des BIP als Problem an

Den leichten Rückgang in Deutschland führte Ifo-Experte Christian Grimme unter anderem darauf zurück, dass der Überschuss beim Warenexport voraussichtlich nicht mehr steige. Zugleich dürften die Einkommen aus dem Auslandsvermögen leicht sinken.

Deutschlands Exportstärke sorgt auch bei anderen Ländern für Kritik, die besonders viel importieren, weil so Ungleichgewichte im Welthandel zunehmen.

Die Europäische Union sieht einen Leistungsbilanzüberschuss von mehr als sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes als Problem für die Stabilität an. Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) könnten höhere Löhne und Gehälter dazu beitragen, den Überschuss zu verringern.

Wenn die Bürger mehr Geld in der Tasche haben, könnte das den Binnenkonsum stärken. Was wiederum die Nachfrage nach Importen ankurbeln könnte. (dpa)



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