MENSCH werde wesentlich!

Die Etymosophie-Kolumne von Roland R. Ropers erscheint wöchentlich exklusiv in der EPOCH TIMES Deutschland.
Von 21. Februar 2012

Aus dem Sanskritwort Manas (Denkfähigkeit) entwickelte sich das lateinische mens (Verstand) und die englischen Worte man und mind. Der Deutsche bezeichnet ein denkfähiges Wesen (mit) als Mensch, der Lateiner als homo (von humus = Erde) daran erinnernd, dass der Mensch aus Staub gemacht ist und zum Staub zurückkehrt.

Die Essenz ist das Wesentliche unseres Lebens. Essenzen sind zweifellos wirkungsvoller als Substanzen – Essenzen sind zum Befreitwerden hin orien-tierte Kräfte, die ein Heil-Sein ermöglichen. Essenz kommt von lat.: esse = sein. Alles, was gegenwärtig ist, hat essentielle, wesentliche Natur.

Substanz hingegen kommt von lat.: substare = unter etwas stehen. Substanz hat eine subordinative Eigenschaft genauso wie das Subjekt (wörtlich unter-worfen sein) von lat.: subjacere = unterwerfen, unten liegen.

Unter dem holistischen, ganzheitlichen Aspekt ist unser ganzes Universum harmonisch und heil.

Das Ur-Wesen, die Ur-Essenz, das Ur-Sein des Menschen ist Eins-Sein und nicht Trennung. Die Wirklichkeit ist nur transrational und transphänomenal zu erfassen – aus diesem Grund hat die Übung der Kontemplation, der Theorie, das griechische Wort für Wesensschau, eine so wichtige Funktion. In allen europäischen Sprachen gibt es kein adäquates Wort für Wirklichkeit; im Englischen sprechen wir von reality, was von lat.: res = Ding, Sache kommt. Wirklichkeit (lat.: actualitas) müsste im Englischen mit actuality übersetzt werden.

Es geht nicht um eine Dinglichkeit, sondern um eine wesentliche Wirkkraft, der wir uns ausliefern müssen. Diese Kraft heißt Liebe – und Liebe ist Leben. Love is Life. Liebe kann nur in der Gegenwart, im Zentrum erfahren werden und ist nicht projizierbar auf Vergangenheit und/oder Zukunft.

Das wirkungsvollste Lebensmotto kann nur heißen: „Amo, ergo sum – ich liebe und lebe, also bin ich!“

Liebe ist die Wirkkraft des Universums. Und vielleicht sollte man auch in Zeiten von Krankheit und Not zuerst nach der Essenz „Liebe“ greifen, bevor man sich mit Substanzen narkotisiert, die das Wesentliche immer wieder verschleiern.

Liebe und Leben sind das größte Risiko, das wir eingehen. Hier gibt es keine Versicherung – nur ständige Erneuerung und Fortsetzung.

 



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