Wie wir uns von Statistiken verwirren lassen

Marsilius-Vorlesung am 3. Februar
Epoch Times31. Januar 2011

„Nichts ist sicher in dieser Welt – ausgenommen der Tod und die Steuern. Unsere Gesellschaft ist jedoch von einem informierten Umgang mit Unsicherheiten noch weit entfernt“, sagt Prof. Dr. Gerd Gigerenzer. Die Ursache liegt nach den Worten des Wissenschaftlers nicht nur „in ängstlichen Bürgern, die nach Sicherheiten suchen, die es nicht gibt“. Dafür verantwortlich seien auch Experten, die Risiken selbst nicht einschätzen könnten oder sogar die Öffentlichkeit bewusst irreführten. In seinem Vortrag wird Prof. Gigerenzer aufzeigen, wie Ärzte, AIDS-Berater, Richter und Finanzexperten statistische Informationen systematisch missverstehen und wie diese „Zahlenblindheit“ verblüffend einfach in Einsicht verwandelt werden kann.

Prof. Gigerenzer forscht seit 1997 am MPI für Bildungsforschung in Berlin. Zuvor war er Direktor am Max-Planck-Institut für Psychologische Forschung in München und Professor an der University of Chicago. Seine erfolgreichen Sachbücher „Das Einmaleins der Skepsis“ und „Bauchentscheidungen: Die Intelligenz des Unbewussten“ fanden auch in der breiteren Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit. Prof. Gigerenzer erhielt zahlreiche wissenschaftliche Preise und Ehrungen. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.

Das Marsilius-Kolleg ist im Zukunftskonzept der Universität Heidelberg in der Exzellenzinitiative ein zentraler Baustein. Die Arbeit des Kollegs ist darauf ausgerichtet, ausgewählte Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen zusammenzuführen und damit den forschungsbezogenen Dialog zwischen Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften einerseits und den Natur- und Lebenswissenschaften andererseits zu fördern. Die Marsilius-Vorlesungen richten sich an die breite Öffentlichkeit. (idw/dk)

 

Weitere Informationen: Universität Heidelberg

 

Über „Die Illusion der Gewissheit: Wie wir uns von Statistiken verwirren lassen“ spricht am Donnerstag, 3. Februar 2011, an der Universität Heidelberg Prof. Dr. Gerd Gigerenzer, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Er ist Referent der Marsilius-Vorlesung. Die öffentliche Veranstaltung, zu der das Marsilius-Kolleg der Ruperto Carola einlädt, findet in der Aula der Alten Universität, Grabengasse 1, statt und beginnt um 16 Uhr.

 



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