Astro-Alex: „Ich bin überzeugt davon, dass es jedem Menschen gut tut, diesen Planeten einmal von außen zu sehen“

Fünfzig Jahre nach der ersten Landung des Menschen auf dem Mond fanden weltweit Feierlichkeiten statt – und drei weitere Menschen starteten ins All. "Ich bin überzeugt davon, dass es jedem Menschen gut tut, diesen Planeten einmal von außen zu sehen", sagte der deutsche Astronaut Alexander Gerst bei einer Feier in Berlin.
Titelbild
In diesem von der NASA zur Verfügung gestellten Bild gehen Feuerwehrleute an der Sojus-Rakete vorbei, Baikonur, 18. Juli 2019, Kasachstan. Die 60. Expedition bringt Sojus-Kommandant Alexander Skvortsov von Roscosmos, den Flugingenieur Drew Morgan von der NASA und den Flugingenieur Luca Parmitano von der European Space Agency am 20. Juli um 12:28 Uhr Ostzeit ins All.Foto: Joel Kowsky/NASA via Getty Images
Epoch Times20. Juli 2019

Am Jahrestag der Mondlandung vor 50 Jahren sind ein italienischer und ein US-Astronaut sowie ein russischer Kosmonaut von Russlands Raumfahrtbahnhof Baikonur in Kasachstan zur Internationalen Weltraumstation ISS gestartet. Die Sojus-Rakete mit den Astronauten Luca Parmitano und Andrew Morgan sowie dem Russen Alexander Skwortsow hob am Samstag um 18.28 Uhr (MESZ) ab, wie das Fernsehen der US-Raumfahrtbehörde Nasa kommentierte; es war von einem „Bilderbuchstart“ die Rede. Der Flug zur IS dauert etwa sechs Stunden.

Die USA hatten ihr Space-Shuttle-Programm 2011 eingestellt. US-Astronauten konnten seither nur noch mit russischen Sojus-Raketen zur ISS gelangen. Der Vertrag mit Russland läuft im November 2019 aus.

Das Raumfahrtunternehmen SpaceX des US-Milliardärs Elon Musk will eine kostengünstige Alternative zu staatlichen Raumfahrtprogrammen bieten. Im Auftrag der Nasa hat die in Kalifornien angesiedelte Firma die ISS bereits mit Nachschub versorgt. Kern des Programms ist die mehrfache Verwendbarkeit der Trägerraketen, die nach ihrem Einsatz im All wieder auf der Erde landen können.

US-Amerikaner gedenken Mondlandung vor 50 Jahren

Fünfzig Jahre nach der ersten Landung des Menschen auf dem Mond am 20. Juli 1969 (US-Zeit) haben die US-Amerikaner vielerorts des historischen Ereignisses gedacht.

In Washington waren bereits seit Tagen Fotos und Videobilder der Apollo-Mission auf das knapp 170 Meter hohe Washington Monument projiziert worden, den Obelisken im Zentrum der Museumsmeile der Stadt. Bei tropischen Temperaturen fand das Spektakel seit Dienstag jeden Abend Tausende Besucher. Das Luft- und Raumfahrtmuseum Smithsonian hatte zudem ein dreitägiges Festival ausgerufen.

Am Samstagmittag (Ortszeit) wollte auch Vizepräsident Mike Pence das Kennedy Space Center in Florida besuchen und dort über den Stand einer neuen US-Mondmission namens Artemis sprechen. Raumfahrtfans hatten außerdem zu einer Gedenkminute um 21.17 Uhr deutscher Zeit aufgerufen, dem Moment, zu dem das Landemodul mit Neil Armstrong und Buzz Aldrin an Bord im Jahr 1969 auf dem Mond aufsetzte.

Mondfest in Berlin

In Deutschland würdigte unter anderem das Berliner Zeiss-Großplanetarium das Jubiläum mit einem Mondfest, bei dem der deutsche Astronaut Alexander Gerst am Samstag einen Vortrag hielt. Er würde es begrüßen, wenn jeder Mensch einmal ins All fliegen könnte, sagte der als „Astro-Alex“ bekannte Astronaut, der bereits zweimal auf der Internationalen Raumstation ISS war.

Ich bin überzeugt davon, dass es jedem Menschen gut tut, diesen Planeten einmal von außen zu sehen.“

Dies sei gut, weil „man plötzlich realisiert, manche Dinge, die ich bisher für wichtig gehalten habe, die sind vielleicht gar nicht so wichtig.“ Außer dem Vortrag gab es eine Sonderausstellung und eine Schau zum Apollo-Programm der US-Raumfahrtbehörde Nasa.

Die „New York Times“ hat das Ereignis in ihrer Wochenendausgabe mit fast zwei Dutzend Sonderseiten gewürdigt. Sie veröffentlichte unter anderem das originale Titelblatt vom Tag nach der erfolgreichen Mondlandung und ein ausführliches Special über Edward Dwight Junior, einen afroamerikanischen Astronauten, der zwar für die Mondmission von der Nasa trainiert wurde, aber letztlich nicht daran teilnehmen durfte.

Empfang durch den US-Präsidenten für „Apollo 11“-Mission

Am Freitag hatte US-Präsident Donald Trump die beiden noch lebenden Astronauten der „Apollo 11“-Mission im Weißen Haus empfangen. Das Jubiläum am Samstag sei ein „großer Tag“ für die USA, sagte Trump bei dem Treffen mit Michael Collins (88) und Buzz Aldrin (89) im Oval Office. Der dritte Astronaut und erste Mensch auf dem Mond, Neil Armstrong, war 2012 gestorben. Sein Sohn und weitere Familienmitglieder waren bei dem Empfang im Weißen Haus dabei.

Laut Trump soll in den Vereinigten Staaten die Raumfahrt neu aufleben. Die Nasa plant derzeit eine Rückkehr zum Mond bis 2024 und dann langfristig einen bemannten Flug zum Mars. Der Präsident kündigt öffentlich auch immer wieder eine sogenannte „Space Force“ mit Militärstreitkräften im Weltall an. Details und konkrete Finanzierung dieser Ideen sind noch unklar.

Am 20. Juli (21. Juli deutscher Zeit) vor genau einem halben Jahrhundert hatten die Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen den Mond betreten. Millionen Menschen verfolgten das Geschehen live am Fernseher oder Radio, das Ereignis schrieb Raumfahrtgeschichte und brannte sich ins kollektive Menschheitsgedächtnis ein. (dpa)

 



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