Alexander Gerst auf der ISS: „Ich kann nur sagen, ich fühle mich fantastisch“

Astronaut Alexander Gerst fühlt sich schon wieder wie zuhause. "Ich kann nur sagen, ich fühle mich fantastisch", sagte Gerst am Dienstag bei seiner ersten Pressekonferenz aus dem All.
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Alexander Gerst am 12. Juni 2018 auf der Internationalen Space Station (ISS).Foto: MICHAEL GOTTSCHALK/AFP/Getty Images
Epoch Times12. Juni 2018

Kaum an Bord der ISS zurückgekehrt, fühlt sich Deutschlands Star-Astronaut Alexander Gerst schon wie zuhause. „Ich kann nur sagen, ich fühle mich fantastisch“, sagte Gerst am Dienstag bei seiner ersten Pressekonferenz aus dem All – vier Tage nach Beginn seines zweiten Langzeitaufenthalts auf der Internationalen Raumstation.

Die Ankunft am Freitag habe sich „wirklich so angefühlt, als ob ich hier nicht mal weg gewesen wäre“, sagte Gerst. „Selbst das Schweben klappt – mir ist nicht schlecht geworden, keine Weltraumkrankheit.“ Auch erste Experimente habe er schon gemacht.

„Die Reise hier hoch war eine andere als beim letzten Mal“, sagte Gerst. „Ich hatte mehr Zeit, mehr Verantwortung.“ Als Kopilot habe er in der Sojus-Kapsel sehr viel arbeiten müssen und kaum nach draußen schauen können.

Gerst berichtete in diesem Zusammenhang von einem „kleinen Sensorproblem an einer Düse“ der Sojus-Kapsel beim Anflug auf die ISS, das die besondere Aufmerksamkeit der Raumfahrer erfordert habe. Dies habe „den Anflug nochmal ein bisschen spannender gemacht“, sagte der 42-Jährige. „Da war es schon so, dass die Romantik so ein bisschen gefehlt hat bei diesem Flug.“

„Die kommt vielleicht später, wenn ich ein bisschen mehr Zeit habe, mal aus dem Fenster zu schauen – ganz wegbleiben tut sie natürlich nicht“, fügte Gerst hinzu. Bei seinen ersten Blicken aus der ISS auf die Erde habe er Deutschland gesehen – unter anderem Köln und den Nürburgring. Es sei natürlich schön, wenn man rausgucke „und seine Heimat sieht“.

In der ersten Pressekonferenz während seines zweiten ISS-Aufenthalts fand Gerst auch mahnende Worte angesichts von Umweltzerstörung und Klimawandel. „Wir haben keinen Planeten B.“ Die fragile Atmosphäre der Erde sei die einzige, die unserer Heimatplanet habe. Das Klimasystem der Erde zu bewahren sei „unsere Pflicht und unsere Verantwortung für die nächsten Generationen“.

Das Gespräch mit Gerst wurde in das Astronautenzentrum der Europäischen Weltraumagentur ESA in Köln übertragen. Der als Astro-Alex bekannt gewordene 42-Jährige wird bis Dezember auf der ISS bleiben und im Oktober das Kommando der Raumstation übernehmen. Seine Mission stellte er unter das Motto „Horizons“.

Gerst berichtete zudem von einer Fußballwette, die er mit seinem russischen Kosmonautenkollegen Sergej Prokopjew abgeschlossen habe. Sollte bei der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft das Gastgeberland Russland gewinnen, werde ihm eine russische Fahne auf die Stirn gemalt, sagt Gerst. Sollte Deutschland gewinnen, werde Prokopjew die Frisur von Gerst verpasst – also eine Glatze.

Nicht festlegen wollte sich Gerst bei der Frage nach dem künftigen Weltmeister: „Wir bei der ESA sind ja mehr auf Wissenschaft spezialisiert als auf Prophezeihungen“, sagte der 42-Jährige.

Die Spiele der Fußball-WM will Gerst mit einem Auge verfolgen – falls der enge Zeitplan auf der ISS dies zulässt. Die Crew werde sicherlich beim Abendessen 400 Kilometer über der Erde in die Übertragungen der WM-Spiele „mal ein bisschen reinschauen“ – „wenn wir Zeit haben“. (afp)



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