Forscher wollen mit Sterilisation von Mücken Infektionskrankheiten bekämpfen

Die WHO hofft, dass der Einsatz der speziellen Sterilisationstechnik die Zahl der Dengue-Erkrankungen zwischen 2025 und 2030 um "mindestens 25 Prozent senken" werde, sagte ein WHO-Sprecher.
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(Symbolbild)Foto: US CfDCaP/EFE/dpa
Epoch Times14. November 2019

Die Vereinten Nationen wollen die Sterilisation von männlichen Moskitos als Methode zur Eindämmung von oftmals tödlich verlaufenden Infektionskrankheiten wie Zika oder Dengue testen. Die Ergebnisse könnten „wirklich bedeutsam sein“, sagte die Wissenschaftlerin Florence Fouque am Donnerstag in Genf. Im Rahmen eines UN-Pilotprogramms wollen Forscher insbesondere herausfinden, ob eine Reduzierung der weltweiten Moskitopopulationen durch die Anwendung einer speziellen Sterilisationstechnik zu einer Reduzierung von Infektionsfällen beitragen kann.

Gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation WHO, der Internationalen Atomenergiebehörde sowie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen hat ein Team von UN-Experten für Tropenkrankheiten ein Pilotprogramm entwickelt, das in den kommenden Jahren in mehreren Ländern getestet werden soll. Laut Foque werden die an der Studie teilnehmenden Länder Anfang 2020 bekanntgegeben.

Die WHO hofft, dass der Einsatz der speziellen Sterilisationstechnik unter anderem die Zahl der Dengue-Erkrankungen zwischen 2025 und 2030 um „mindestens 25 Prozent senken“ werde, sagte ein WHO-Sprecher.

Kontrolle zur Schädlingsbekämpfung

Die Kontrolle von Insektenpopulationen mit Hilfe der sogenannten „Sterile Insect Technique“ (SIT) ist eine seit mehr als fünfzig Jahren in der Landwirtschaft angewandte Methode zur Schädlingsbekämpfung. In Laboren aufgezogene Insekten werden dabei durch Bestrahlung sterilisiert. Sterilisierte männliche Moskitos können sich demnach noch paaren, aber nicht fortpflanzen. Bisherige Tests zeigten laut den Wissenschaftlern bereits, dass die Technik die Moskitopopulationen um mehr als 90 Prozent reduzieren kann – es sei aber bislang unklar, ob dies zu einer reduzierten Zahl an Infektionen führen könnte.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO zählt die Stechmücke Aedes aegypti angesichts der durch sie verursachten Todesfälle zu den gefährlichsten Tieren der Welt. Sie ist demnach Überträger verschiedener Viren, die gefährliche Infektionskrankheiten auslösen können, darunter Gelbfieber, Zika, Dengue oder das Chikungunya-Fieber.

Laut WHO sterben jährlich hunderttausende Menschen durch die von Moskitos übertragenen Infektionen. 2017 starben demnach allein rund 435.000 Menschen an Malaria. Zudem sei die Hälfte der Weltbevölkerung der ständigen Gefahr einer Infizierung mit dem Dengue-Fieber ausgesetzt. Rund drei Millionen Denguefälle werden nach WHO-Angaben jährlich gemeldet – dies entspreche aber nur etwa 20 Prozent der tatsächlichen Infektionsfälle. (afp)



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