Nach Infektion: Antikörperbildung bei Geimpften und Ungeimpften unterschiedlich

Die Frage, welche Antikörper-Konzentration gegen SARS-CoV-2 notwendig ist, um vor Ansteckung oder schweren Verläufen geschützt zu sein, ist bisher nicht vollständig geklärt. Ebenso die Antikörper-Entwicklung nach sogenannten „Impfdurchbrüchen“. Auch Untersuchungen, die im wöchentlichen Corona-Bericht der UK Health Security Agency in Großbritannien vorgelegt wurden, klären diese Fragen nicht, dokumentierten jedoch, dass zweifach geimpfte Personen nach einer Infektion weniger N-Antikörper bilden als Personen, die vor der Infektion nicht geimpft waren.
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Antikörper-Test.Foto: iStock
Von 13. Dezember 2021
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Antikörper spielen sowohl beim Schutz gegen Infektionen als auch in Bezug auf die Herdenimmunität eine wichtige Rolle. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht der UK Health Security Agency (1) wird zwischen Anti-Nucleocapsid-(N)-Antikörper und Antikörper gegen die SARS-CoV-2 Spike-Proteinrezeptor-Bindungsdomäne (S) unterschieden. Sogenannte N-Antikörper werden nach einer natürlichen Infektion gebildet. S-Antikörper werden sowohl nach erfolgter Impfung als auch nach einer Infektion gebildet.

Laut dem Bericht war die Konzentration der N-Antikörper im Blut nach einer durchgemachten Infektion bei geimpften Personen geringer als bei ungeimpften Personen. Diese Beobachtung stimmt mit einem im Oktober erschienenen Preprint (2) – einer vor Veröffentlichung nicht durch andere Wissenschaftler geprüften Studie – von ebenfalls britischen Forschern überein.

Darin werteten Forscher um Dr. Whitaker vom „National Infection Service“ Daten von 329 Probanden mit positivem PCR-Test aus. 143 Personen hatten bis dato keine Impfung erhalten. 176 waren einmal und 80 Personen doppelt geimpft.

Trotz Impfdurchbruch bis über siebenmal weniger N-Antikörper

Laut den veröffentlichten Daten lag die durchschnittliche Konzentration von N-Antikörpern nach einer Infektion mit der Alpha-Variante des Virus bei ungeimpften Personen bei 46,1 Einheiten pro Milliliter (U/ml). Bei Personen, die vor der Infektion eine Impfdosis erhalten hatten, war der Wert auf 9,2 U/ml reduziert und bei doppelt geimpften Probanden lag der Wert an N-Antikörpern nach den erfolgten Impfdurchbrüchen durchschnittlich bei 6,3 U/ml. Bei Infektionen mit der Delta-Variante lagen N-Antikörper bei ungeimpften Personen im Durchschnitt bei 39,0 U/ml, bei einfach geimpften bei 29,9 U/ml und bei doppelt geimpften bei 12,7 U/ml.

Ob diese Ergebnisse einen relevanten Einfluss hinsichtlich des Krankheitsverlaufs bei einer erneuten zukünftigen Infektion haben, wurde bisher in keinem der Berichte diskutiert. Ebenso unbekannt ist, ob es die Dauer des Antikörperschutzes nach erfolgter Genesung beeinflusst.

Allerdings weisen die Studienautoren darauf hin, dass eine ausschließliche Untersuchung auf N-Antikörper, die Ergebnisse nicht eindeutig abbilden würden. Die Aussage, welcher Anteil der Bevölkerung aktive Antikörper gegen SARS-CoV-2 besitzt und in welcher Konzentration, würde dadurch nach unten verfälscht.

Quellen:

(1) UK Health Security Agency (2021): COVID-19 vaccine surveillance report, Week 42; https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/ attachment_data/file/1027511/Vaccine-surveillance-report-week-42.pdf (zuletzt aufgerufen 07. 12. 2021)

(2) Whitaker et al. (2021): Nucleocapsid antibody positivity as a marker of past SARS-CoV-2 infection in population serosurveillance studies; https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.10.25.21264964v1.full-text (zuletzt aufgerufen 07. 12. 2021)

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 22, vom 11. Dezember 2021.



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