NGO: Globaler „Bildungs-Notstand“ durch Armut – Schulausbildung von zehn Millionen Kindern bedroht

Durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie wurden nach Angaben von Save the Children weltweit 90 bis 117 Millionen Minderjährige zusätzlich in die Armut getrieben. Kinderarbeit und frühe Eheschließungen sind die Folge, befürchtet die Organisation.
Titelbild
Mädchen desinfiziert sich im Unterricht die Hände.Foto: Ernesto Ryan/Getty Images
Epoch Times13. Juli 2020

Die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung von Save the Children einen beispiellosen globalen „Bildungs-Notstand“ bei Kindern ausgelöst. Die Krise könne dazu führen, dass knapp zehn Millionen Kinder auf der Welt dauerhaft nicht mehr zum Schulunterricht zurückkehren, warnte die britische Hilfsorganisation in einem am Montag veröffentlichten Bericht.

Folgen der Armut

Durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie wurden nach Angaben der Organisation weltweit zusätzlich 90 bis 117 Millionen Minderjährige in die Armut getrieben.

Dies führe dazu, dass deutlich mehr Kinder als bislang arbeiten gehen müssten, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien beizutragen. Auch könnten noch viel mehr Mädchen als bisher zu frühen Eheschließungen gezwungen werden.

Save the Children schätzt deshalb, dass zwischen sieben und 9,7 Millionen Kinder weltweit auf Dauer nicht mehr zur Schule gehen könnten.

Schulschließungen bedrohen Schulausbildung

Durch die Schließungen von Schulen und Hochschulen im Zuge der Maßnahmen gegen das Virus wurden insgesamt weltweit 1,6 Milliarden junge Menschen von Bildung ausgeschlossen, wie Save the Children auf Berufung von Angaben der UN-Kulturorganisation Unesco mitteilte. Dies seien 90 Prozent aller jungen Menschen, die Schulen und Hochschulen besuchen.

Erstmals in der Geschichte sei „die Bildung einer ganzen Generation von Kindern unterbrochen worden“, erklärte Save the Children. Das von der Pandemie erzeugte Bildungsproblem wird der Nichtregierungsorganisation zufolge durch Kürzungen in öffentlichen Haushalten zusätzlich verschärft.

In Staaten mit niedrigem und mittlerem Einnahmenniveau könne die Krise bis zum Ende des Jahres 2021 zu Ausfällen in den Bildungsetats von insgesamt 77 Milliarden Dollar (68 Milliarden Euro) führen. (afp)



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