1,5 Meter Riesen-Sonnentau auf Facebook entdeckt

Eine neue Funktion von Facebook: Pflanzenliebhaber veröffentlichen Bilder von Pflanzen und Experten stellen fest, dass es bisher unbekannte Arten sind!
Titelbild
Das undatierte Foto zeigt den fleischfressenden Riesen-Sonnentau, aufgenommen im Südosten von Brasilien.Foto: Paulo Gonella/Botanische Staatssammlung München/dpa/dpa
Epoch Times25. Juli 2015

Ein brasilianischer Pflanzenliebhaber und Naturforscher hatte die Berge nahe seiner Heimatstadt im Südosten des Landes bestiegen und von dort Fotos auf Facebook gepostet, wie die Botanische Staatssammlung München am Freitag mitteilte.

Auf einem Foto war ein Sonnentau zu erkennen – den Experten sofort als neue Art erkannten. Eine wissenschaftlichen Beschreibung und die Geschichte der ungewöhnlichen Entdeckung wurde in der Fachzeitschrift „Phytotaxa“ veröffentlicht.

„Es ist die erste Pflanze, die auf Facebook entdeckt wurde“, sagte sagte Mitautor Andreas Fleischmann von der Botanischen Staatssammlung am Freitag.

„Es ist der größte Sonnentau Amerikas, und die zweitgrößte fleischfressende Pflanze Amerikas. Insofern ist es auch ein spektakuläre Pflanze.“

Die als Drosera magnifica (Prächtiger Sonnentau) benannte Art erreicht eine Länge von bis zu eineinhalb Metern.

Die fadenförmigen Fangblätter werden bis zu 24 Zentimeter lang. Das Ganze ergebe ein Medusa-artiges Gewirr von klebrigen, glitzernden, fleischfressenden Blättern. Sie können Insekten bis zu Libellengröße fangen.

Die Beute erstickt im klebrigen Schleim; die Nährstoffe daraus kompensieren die Nährstoffarmut der Böden, auf denen die meisten fleischfressenden Pflanzen vorkommen.

Die Wissenschaftler erstaunte, dass eine so große und auffällige Pflanzenart so lange unentdeckt blieb – obwohl sie auf einem nicht gerade abgelegenen Berg inmitten des Amazonas-Dschungels vorkommt.

Kaum entdeckt sei sie auch schon vom Aussterben bedroht. Sie finde sich nur auf einem einzigen noch natürlich bewachsenen Berggipfel, umgeben von landwirtschaftlich intensiv bewirtschaftetem Gebiet mit Rinderfarmen, Kaffee-Plantagen und Eukalyptus-Pflanzungen. (dpa/ks)

Weiterer Artikel

Pflanzen reden miteinander



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion