Schimpansen können „Schere, Stein, Papier“ spielen

"Schnick, Schnack, Schnuck!" Ein Spiel für Kinder? Nicht nur. Auch Schimpansen können "Schere, Stein, Papier" lernen. Ihre geistigen Fähigkeiten lassen sich mit denen vierjähriger Kinder vergleichen, sagen Forscher.
Titelbild
Das Foto zeigt Schimpanse Chloe, der vor einem Monitor «Schere, Stein, Papier» spielt. Die geistigen Fähigkeiten von Schimpansen lassen sich mit vierjährigen Kindern vergleichen.Foto: Primate Research Institute/dpa
Epoch Times13. August 2017

Auch Schimpansen können das Spiel „Schere, Stein, Papier“ lernen. Ungeachtet von Alter oder Geschlecht begreifen Schimpansen den kreuzweisen Zusammenhang der Handsymbole, ergab eine Studie unter Leitung von Jie Gao von der Kyoto Universität und der Peking Universität.

Die Tiere brauchten zwar weit länger als Kindergartenkinder zum Lernen, meisterten das auch als „Schnick, Schnack, Schnuck“ bekannte Spiel am Ende aber ähnlich gut, berichten die Forscher im Fachjournal „Primaten“.

In dem Spiel schlägt das Symbol für Schere das Papier, das sich schneiden lässt, wickelt das Papier den Stein ein und macht der Stein die Schere stumpf. Kein Element hat damit einen gleichbleibenden Wert.

Diese nicht-linearen Zusammenhänge zu erkennen, erfordert fortgeschrittene geistige Fähigkeiten und hilft, komplexe Beziehungen und Probleme zu lösen sowie bekanntes Wissen zu ergänzen.

Schimpansen lernen langsamer

An dem Versuch hatten sieben Schimpansen im Forschungszentrum für Primaten an der Kyoto Universität teilgenommen. In einer Box wurden sie trainiert, auf einem Computer-Touchscreen die jeweils stärkere Option auszuwählen – angefangen mit Papier und Stein, dann Stein und Schere und schließlich die Kombination von Schere und Papier.

Sobald sie die Bedeutung erfasst hatten, wurden ihnen die Paare in zufälliger Abfolge präsentiert. Fünf der sieben Schimpansen erfüllten die Aufgabe nach durchschnittlich 307 Sitzungen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Affen wiederkehrende Muster erlernen können. Allerdings brauchten sie bedeutend länger, um auch noch die dritte Option mit Schere und Papier zu begreifen und damit die Komplexität abzurunden.

Den Lernprozess verglichen die Wissenschaftler mit 38 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren. Die Kinder hatten wenig Probleme, das Spiel zu begreifen. Es gelang ihnen durchschnittlich in fünf Sitzungen, wobei es altersabhängig deutliche Unterschiede gab. Je älter die Kinder waren, umso genauer wurden sie. Die Kinder, die über vier Jahre alt waren, spielten überlegter und weniger auf Glück setzend.

„Das zeigt, dass Kinder im Alter von etwa vier Jahren die Fähigkeit erwerben, wiederkehrende Beziehungen zu erlernen und kreuzweise Problemmuster aufzulösen“, erklärte Gao. Die Leistung der Schimpansen lasse sich mit der Vierjähriger vergleichen. (dpa)



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