Über halbe Million Betroffene – Kopfschmerzexperte warnt: Schmerz- und Migränemittel verursachen Kopfweh

Bei häufigen Kopfschmerzen und Migräne versprechen Medikamente schnelle Linderung. Zu häufig eingenommen oder zu hoch dosiert können sie das Leiden aber noch verstärken und eine chronische Krankheit verursachen.
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Nach einer neuen Experten-Leitlinie sollten Menschen, die häufig Kopfschmerzen haben, vorbeugend aktiv werden, um nicht in einen Teufelskreis von Schmerzen und Medikation zu kommen.Foto: Matthias Hiekel/dpa
Epoch Times17. Juli 2018

Mindestens eine halbe Million Menschen in Deutschland haben durch Schmerz- oder Migränemittel verursachtes Kopfweh. Davon gehen zumindest die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) aus.

„Die meisten Patienten ahnen nicht, dass Schmerztabletten die Schmerzursache sein können“, sagte Hans-Christoph Diener, Kopfschmerzexperte der DGN, laut einer Mitteilung. Menschen, die häufig Kopfschmerzen haben, sollten vorbeugend aktiv werden, um nicht in einen Teufelskreis von Schmerzen und Medikation zu kommen.

Bei häufigen Kopfschmerzen und Migräne versprechen Medikamente schnelle Linderung. Zu häufig eingenommen oder zu hoch dosiert können sie das Leiden aber noch verstärken und eine chronische Krankheit verursachen. Von chronischem Kopfschmerz durch Übergebrauch von Medikamenten sprechen Ärzte unter anderem, wenn Kopfschmerz-Patienten über mindestens drei Monate an mindestens 15 Tagen im Monat Kopfschmerzen haben und an mehr als 14 Tagen Schmerzmittel einnehmen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

DGN und DMKG stellten gemeinsam eine neue Leitlinie zudem Thema vor. Sie raten zu einer vorbeugenden Behandlung von Kopfschmerzen: Neben Medikamenten helfen Ausdauersport, Entspannung und Stressmanagement dabei, Kopfschmerzattacken vorzubeugen, wie die Mediziner schreiben.

Tabletten sollten „nicht häufiger als an zehn Tagen pro Monat“ eingenommen werden, riet DMKG-Präsidentin Stefanie Förderreuther von Ludwig-Maximilians-Universität in München laut der Mitteilung. Die meisten Patienten könnten ihre Schmerzen mit ärztlicher oder psychotherapeutischer Hilfe in den Griff bekommen. Sind alle anderen Alternativen ausgeschöpft, kann auch ein Entzug gemacht werden. (dpa)



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