Unabhängig von COVID-19: Kanadische Forscher schickten 2019 tödliche Viren ins Labor von Wuhan

Eine Lieferung aus einem kanadischen Level-4-Labor, die jetzt bekannt wurde, sorgt für Aufregung. Auf Anfrage des Wuhan Institute of Virology wurden tödliche Ebola- und Henipah-Viren nach China geschickt. Eine Verbindung zu dem COVID-19-Ausbruch sehen die kanadischen Behörden nicht.
Titelbild
Konzentriert bei der Arbeit: Eine Mitarbeiterin in einem medizinischen Labor in Wuhan in der zentralchinesischen Provinz Hubei.Foto: Cheng Min/XinHua/dpa/dpa
Von 17. Juni 2020

Die Forscherin Dr. Xiangguo Qiu wurde letztes Jahr aus Kanadas einzigem Level-4-Labor wegen eines möglichen „Richtlinienverstoßes“ von der kanadischen Polizei entfernt. Die kanadische Gesundheitsbehörde hatte die kanadische Polizei einige Monate zuvor gebeten, das Labor zu untersuchen – allerdings sind die Gründe nicht bekannt.

„CBC News“ hat aus internen Dokumenten herausgefunden, dass Qiu einige Monate davor einige der tödlichsten Viren der Erde in ein Labor nach China schickte. „Es ist verdächtig. Es ist alarmierend. Es ist potenziell lebensbedrohlich“, sagte Amir Attaran, Juraprofessor und Epidemiologe an der Universität von Ottawa.

Die Viren wurden wegen Experimenten zum Funktionsgewinn nach Wuhan geschickt

„Wir haben eine Forscherin, die von der kanadischen Polizei aus Kanadas Hochsicherheitslaboratorium entfernt wurde, aus Gründen, welche die Regierung nicht offen legen will“, erklärte der Epidemiologe Attaran gegenüber „CBC News“. Es handele sich um Ebola- und Henipah-Viren, die im Jahr 2019 verschickt worden waren. Das Wuhan Institute of Virology hatte zuvor bei der kanadischen Gesundheitsbehörde angefragt, ob es derartiges Material erhalten könne.

Die Viren wurden im Labor in China Funktionsexperimenten ausgesetzt. Experimente zum Funktionsgewinn sind Versuche, bei denen ein natürlicher Krankheitserreger ins Labor gebracht und zur Mutation gebracht wird. Danach beurteilen die Forscher, ob er tödlicher oder infektiöser geworden ist, fasst „CBC News“ zusammen.

In Kanada seien solche Experimente zwar erlaubt, aber sie werden nicht durchgeführt, weil sie als zu gefährlich angesehen werden, erklärt Attaran.

Dem Juraprofessor zufolge werden in Wuhan solche Experimente durchgeführt und „wir haben sie jetzt mit Ebola- und Nipah-Viren versorgt. Man muss kein Genie sein, um zu verstehen, dass dies eine unkluge Entscheidung ist“, sagte er gegenüber „CBC News“.

„Ich bin äußerst unglücklich darüber, dass die kanadische Regierung dieses genetische Material geteilt hat“, so Attaran weiter.

Kanadische Beamte sehen keine Verbindung zum Corona-Ausbruch

„CBC News“ zufolge sind sich die kanadischen Beamten sicher, dass diese Lieferung nichts mit dem Ausbruch von COVID-19 oder der Erforschung der Pandemie zu tun haben.

Die kanadische Polizei und die Gesundheitsbehörde haben konsequent jede Verbindung zwischen der Pandemie und den Viruslieferungen verneint, schreibt „CBC News“:

Es gibt keine Beweise, die diesen Transport mit der Verbreitung des Coronavirus in Verbindung bringen. Ebola ist ein filoviröses und Henipa ein paramyxoviröses Virus; es wurden keine Coronavirus-Proben verschickt.“

Unstimmigkeiten beim Transport

Allerdings gab es Unstimmigkeiten mit der Lieferung. Den Dokumenten zufolge war die Dekontamination des Pakets vor dem Versand mangelhaft. Der Direktor des National Microbiology Laboratory, Matthew Gilmour äußerte seine Bedenken über den Versand. In einer E-Mail schrieb Gilmour, dass Materialtransfervereinbarungen erforderlich seien, es gebe „keine allgemeinen ‚Garantien‘ für die Lagerung und Nutzung“.

Er fragte auch David Safronetz, den Leiter der Abteilung für spezielle Krankheitserreger: „Gut zu wissen, dass Sie dieser Gruppe vertrauen. Wie sind wir mit ihnen in Verbindung gekommen?“

Safronetz antwortete: „Sie forderten aufgrund der Zusammenarbeit mit Dr. Qiu Material von uns an.“ Damit ist die gleiche Forscherin, Dr. Xiangguo Qiu gemeint, die Monate danach von der kanadischen Polizei vom Labor entfernt wurde.



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