NRW: Von Regelbetrieb kann nicht die Rede sein – Schulen mit Krisenmanagement unzufrieden

Kaum hat das Schuljahr begonnen, schon sind die ersten Schüler und Lehrer wieder zu Hause. Eine Umfrage, die das Ministerium für Schule und Bildung in Nordrhein-Westfalen erhebt, zeigt die aktuelle Lage. Kritik an der Corona-Politik des Ministeriums gibt es derweil von den Schulleitern.
Titelbild
Schülerin in der elften Klasse in einer Schule in NRW.Foto: INA FASSBENDER/AFP via Getty Images
Von 25. September 2020

Eine Umfrage der Schulleitungsvereinigung NRW unter 1.068 Schulen aller Schulformen hatte gravierende Mängel in der Corona-Politik des Landes offenbart. Nahezu alle Schulen berichten von personellen Engpässen, nur an 12 Prozent der befragten Schulen wurden diese Engpässe kompensiert, teilte die Schulleitungsvereinigung NRW mit. 57 Prozent der befragten Schulen erhielten hingegen noch gar keine personelle Unterstützung.

„Entgegen den Aussagen des Staatssekretärs konnte über ein Drittel der Schulen bisher nicht zu einem geregelten Schulbetrieb zurückkehren“, kritisierte die Schulleitungsvereinigung Anfang September.

Mit dem Krisenmanagement des Schulministeriums NRW zeigten sich über 80 Prozent unzufrieden, insbesondere wurde die mangelnde und teils widersprüchliche Kommunikation des Ministeriums gerügt. „Diese wurde auch noch einmal deutlich, als das Ministerium die neuen Vorgaben für den 1. September mit weniger als 24 Stunden Vorlauf in die Schulen schickte“, erklärt die Schulleitungsvereinigung.

Düster sehe es weiterhin in Hinblick auf die digitale Situation aus, heißt es weiter in der Kritik. Nur vier Prozent der Schulen konnten von einer besseren Ausstattung für das digitale Lernen berichten, während gleichzeitig drei Viertel der befragten Schulleitungen das fehlende Fortbildungskonzept und die fehlenden Fortbildungsangebote für die Lehrerschaft beklagten.

Zudem stellen 79 Prozent der befragten Schulleiter fest, dass nicht alle Schüler ihrer Schule am digitalen Unterricht teilnehmen können. Besonders benachteiligt seien hier die Schüler aus Grundschulen, Förderschulen, Gesamtschulen, Realschulen und Abendgymnasien.

Im freien Teil der Umfrage wurde von den Schulleitungen schwerpunktmäßig das mangelhafte Management des Ministeriums, die unklar verteilten Verantwortlichkeiten und mangelnde Rechtssicherheit beklagt. Dem gegenüber stünden die Forderungen nach mehr Beteiligung von Praktikern an den Planungen, höherer Planungssicherheit, mehr Flexibilität der Schulorganisation (z.B. ein Plan B) und nach höherer Eigenständigkeit der Schulen vor Ort.

Mehr als 1000 Lehrer und 10.000 Schüler in Quarantäne

Am 12. August begann das neue Schuljahr in Nordrhein-Westfalen. „Einzelne pandemiebedingte Schulschließungen und weitere Maßnahmen wurden seither vor Ort durch die Gesundheitsämter nach Infektionsschutzgesetz vorgenommen“, hieß es auf Anfrage der Epoch Times aus dem Schulministerium in NRW.

Seit dem 14. August erhebt das Ministerium für Schule und Bildung die Zahlen zum Unterrichtsbetrieb sowie der bestätigten Coronavirus-Fälle und Quarantänemaßnahmen unter Schülern und Lehrkräften. Zum Stichtag 16. September nahmen 4.486 Schulen von insgesamt 4.862 befragten öffentlichen Schulen an der Umfrage teil.

Demgemäß fand am 16. September für 96,2 Prozent aller Schulen regulärer Präsenzunterricht statt, fünf Schulen wurden vollständig geschlossen. Zudem gab es 167 Teilschließungen von Schulen.

„Der Anteil der Lehrkräfte, deren Einsatz im Präsenzunterricht nicht durch die Pandemie verhindert werde, liege bei 96,5 Prozent“, heißt es aus dem Schulministerium. 1.124 Lehrkräfte befinden sich in Quarantäne, bei 80 Lehrkräften wurde eine Corona-Infektion bestätigt.

Weiter teilte das Ministerium mit: „Zum Stichtag 16. September 2020 können 99 Prozent der Schülerinnen und Schüler am Präsenzunterricht teilnehmen, 11.757 Schülerinnen und Schüler befinden sich in Quarantäne, bei 365 Schülerinnen und Schülern wurde eine Corona-Infektion bestätigt.“

In NRW gab es im Schuljahr 2019/2020 4.892 öffentliche sowie 544 Privatschulen. Insgesamt wurden dort fast 2,5 Millionen Schüler von 205.753 Lehrern unterrichtet. 2.254.882 Schüler besuchten eine öffentliche Schule, an denen 187.026 Lehrer arbeiteten.

Brandbrief trägt Früchte

Die Schulleitervereinigung hofft, dass sich die Schulpolitik des Landes nun ändert. „In großer Sorge um die Lage in den Schulen und vor allem die konkrete Bildungssituation der Schülerinnen und Schüler“ hatte sich die Schulleitungsvereinigung NRW mit einem Brandbrief an den Ministerpräsidenten Armin Laschet gewandt.

Kurz darauf überraschte er die Schulen und die Öffentlichkeit mit der Ankündigung, dass ab sofort die Entscheidung über Maskenpflicht (ja oder nein) der jeweiligen Schule überlassen werde. Zudem sollte die bauliche Situation der Schulgebäude auf „Coronakonformität“ geprüft und zeitnahe Verbesserungen herbeigeführt werden.

„Eindeutiger hätte Ministerpräsident Laschet nicht auf den Brandbrief der Schulleitungsvereinigung NRW reagieren können“, heißt es von den Schulleitern. Die Vereinigung werde nun genau darauf achten, ob und welche Taten in welchem Zeitraum den Ankündigungen folgen.



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