Theologin Rahner: „Der Islam gehört an die Universität“

Die renommierte katholische Theologin Rahner kritisierte Vorurteile gegen die "Zentren für Islamische Theologie" an deutschen Universitäten. "Der heutige Staat aber muss alle Versuche unterbinden, kritische Islamtheologinnen und -theologen abzuwerten und einzuschüchtern," so Rahner.
Titelbild
Ein Muslim liest den Koran.Foto: Dan Kitwood/Symbolbild/Getty Images
Epoch Times10. Januar 2018

Die Katholische Theologin Johanna Rahner ist der Meinung, dass Religion und Glaube unter staatliche Aufsicht gehören.

Das schreibt sie in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“. Es gelte: „Vertrauen ist gut, Kontrolle besser!“ So wie die katholische Theologie vor 200 Jahren in die Universität Tübingen integriert worden sei, müsse sich heute auch die Islamtheologie im universitären Umfeld behaupten.

Die renommierte katholische Theologin, die den einstigen Lehrstuhl des Kirchenreformers Hans Küng innehat, kritisierte Vorurteile gegen die „Zentren für Islamische Theologie“ an deutschen Universitäten.

Die einen fragen: Ist der Islam überhaupt moderne-, pluralitäts- und damit wissenschaftsfähig? Die anderen fürchten: Eine Verwissenschaftlichung des Glaubens relativiert und verwässert ihn!“

Rahner forderte: „Der heutige Staat aber muss alle Versuche unterbinden, kritische Islamtheologinnen und -theologen abzuwerten und einzuschüchtern.“ Weiter heißt es: „Der säkulare Staat muss der Radikalisierung des Glaubens vorbeugen.“ Und: „Er muss verhindern, dass die Gewaltgeschichte der Religionen tabuisiert und der Glaube ins Private verdrängt wird.“

Alle Religionsgemeinschaften würden heute daran gemessen, ob ihre Gläubigen tolerant seien. Nur der freiheitliche Staat garantiere das Recht der Religion auf Selbstaufklärung. Deshalb gelte: „Der Islam gehört an die Universität!“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion