Google hat den 10 Jahre langen Rechtsstreit gegen die Autoren gewonnen

Die Klage des Autorenverbandes gegen google Books wurde nach 10-jährigem Streit zurückgewiesen. Damit ist die Digitalisierung der Bücher rechtmäßig.
Titelbild
Google Logo am Hauptsitz in Mountain View von September 2015Foto: Justin Sullivan/Getty Images
Epoch Times18. Oktober 2015

Googles Programm zur Digitalisierung von Millionen Büchern zum Zweck einer Online-Bibliothek wurde vom US-Bundesberufungsgericht für rechtens erklärt. Die Klage des Autorenverbandes wurde in New York am Freitag einstimmig zurückgewiesen, schreibt das Wirtschaftsblatt Österreichs.

Und weiter: "Zwar bewege sich das Projekt des Internet-Konzerns am Rande dessen, was nach dem amerikanischen Urheberrecht erlaubt sei, erklärte Richter Pierre Leval. Die kurzen Textausschnitte, die Google bei Suchanfragen aus den Büchern biete, verletzten jedoch nicht die Rechte der Autoren. Gleichzeitig erlaubten sie es den Nutzern des Suchdienstes zu entscheiden, ob das Werk für sie von Interesse sei."

Der ursprüngliche Streit

2002 fing Google (jetzt: die Alphabet Holding) an, Weltliteratur einzuscannen. Im Geheimen schloss Google Verträge mit den größten Universitätsbibliotheken wie Michigan, Harvard und Stanford (USA), der Bodleian Bibliothek (England) und der Katalanischen Bibliothek (Spanien) ab und begann mit dem Scannen der Bücher. Mehr als die Hälfte der Bücher – ca. 6 Millionen Bücher – sind jedoch urheberrechtlich geschützt. Es ist die Rede davon, dass sie 10 Millionen Bücher gescannt haben.

Autoren auf der ganzen Welt reichten daraufhin Klagen ein, 2005 klagten sowohl die amerikanische Autorengilde "The Authors Guild of America" als auch die amerikanische Verlegervereinigung "The Association of American Publishers".

2008 kam es zum "Google Book Settlement", einer  Vereinbarung mit 350 Seiten. Dieses Abkommen kann Google unglaubliche Macht verschaffen, denn Google würde damit nicht nur die weltgrößte Buchhandlung werden, sondern auch eine gebührenpflichtige Bücherei. Google hätte das Monopol auf die Mehrheit der im 20. Jahrhundert veröffentlichten Bücher bekommen. Im März 2011 entschied Richter Denny Chin nach Anhörungen gegen die Rechtsgültigkeit des Google Book Settlement. 

Googles ist kein NGO, das aus Humanität eine freie Weltbibliothek aufbaut

Googles Suchmaschine ist darauf angewiesen, nicht nur das anzubieten, was Nutzer dem Internet zur Verfügung stellen und bewusst darin veröffentlichen, sondern auch das, was in Büchern als Wissensschatz gesammelt ist. Bücher beinhalten das Weltwissen der Menschheit.

Das Ziel war nicht nur eine riesige globale Bibliothek aufzubauen – was durchaus ein gutes Unterfangen ist. Eine globale Bibliothek, die jedem zur Verfügung steht, wäre gut. Jedoch ist google eine Aktiengesellschaft und auf Gewinn aus und kein NGO, dass das aus reinem Altruismus durchführt.

Google arbeitet mit anderen Silicon Valley Firmen an der Schaffung einer "Künstlichen Intelligenz", dem "World Brain". Google sagt ganz offen, dass es den Menschen Antworten auf die Fragen geben möchte, bevor derjenige sie selbst stellt. (Quelle z.B. hier)

Im Video ist der Streit um das google Buch Projekt durch Arte erklärt. (ks)

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