Landebahnmarkierungen wegen Verschiebung des magnetischen Nordpols geändert

Titelbild
Ein Flugzeug landet auf dem Flughafen Stansted. Auch hier mussten Ummarkierungen der Rollbahnen des Flughafens vorgenommen werden.Foto: Gareth Cuttermole/Getty Images
Epoch Times15. Februar 2011

Am 13. Januar 2011 wurde wegen der raschen Änderung der magnetischen Nordrichtung die Beschriftung an den Rollbahnen des Flughafens in Tampa, Florida, korrigiert. Auch der nördlich von London gelegene Flugplatz Stansted ließ im Sommer 2009 die Beschriftung der Start- und Landebahnen ändern – weniger bekannt dürften dieselben Maßnahmen am Sylter Flughafen im Jahr 2006 sein.

So, wie das gesamte Erdmagnetfeld ständig Veränderungen unterworfen ist, ändert sich auch die Lage der magnetischen Pole. Gegenwärtig ist die Lage des südlichen Magnetpols vor der Küste der Antarktis gegenüber von Australien (Kangaroo Island) zwar noch stabil, aber der arktische Magnetpol verschob sich innerhalb der letzten 200 Jahre um 1.100 Kilometer. Mit einer Geschwindigkeit von ca. 50 Kilometern pro Jahr wandert er derzeit von Kanada in Richtung Russland und würde theoretisch im Jahr 2050 Sibirien erreichen. Gleichzeitig mit der beschleunigten Verschiebung des magnetischen Nordpols ist eine Abnahme der Stärke des gesamten Magnetfeldes zu verzeichnen; in den letzten 150 Jahren nahm sie um ca. zehn Prozent ab.

Eine Umpolung des Erdmagnetfeldes steht bevor

In der Geowissenschaft ist man sich einig, dass die beiden erwähnten Fakten auf eine anstehende Polumkehr hindeuten.

Seit 730.000 Jahren haben der nördliche und südliche Pol des Erdmagnetfeldes ihre Position inne. Eine Polumkehr ist, wie Wissenschaftler festgestellt haben, überfällig; solche Ereignisse haben in den letzten 400 Millionen Jahren im Durchschnitt alle 250.000 Jahre stattgefunden. Das kann man an den Schweißnähten der Ozeanrücken feststellen, wo der erstarrenden Lava die damailige Magnetfeldrichtung aufgeprägt wurde.

Ein Merkmal einer Polumkehr ist, dass der Hauptanteil des Magnetfeldes – der einem Stabmagneten ähnlich ist – vollständig verschwindet. Bei diesem Prozess würde die Erde auch ihren „magnetischen Schutzschirm“ verlieren, der verhindert, dass Protonen und Elektronen, die von der Sonne mit einer Geschwindigkeit von mehreren hundert Kilometern pro Sekunde ausgesendet werden, bis zur Erde vordringen.

Bei einem existierenden Magnetfeld werden diese geladenen Teilchen gezwungen, sich senkrecht zu den Magnetfeldlinien zu bewegen, wodurch sie zu den Polarregionen geleitet werden. Dort machen sie sich bei großen Sonnenstürmen durch Polarlichter bemerkbar.

Keine Panik! (- das Magnetfeld des Sonnenwindes umfängt und schützt die Erde)

Horrorszenarien von einer Erde ohne Magnetfeld, die dem Sonnenwind schutzlos ausgeliefert wäre und im Chaos aus verbrannten Menschen, Stromnetzhavarien und Computerausfällen versinkt, wären somit denkbar. Vor allem wird angenommen, dass eine Änderung der Polarität sich über Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende erstreckt. In dessen Folge wäre die Erde einem langandauernden Teilchen-Bombardement ausgeliefert, was in der Geschichte jedes Mal ein Massensterben verursacht haben müsste. Die Geologen haben aber nie Spuren eines Massensterbens aus Zeiten, in denen eine Polumkehr der Erde stattfand, feststellen können. Auch war die Suche nach Mutationen in der Tier- und Pflanzenwelt und nach erhöhter Radioaktivität in Ablagerungen erfolglos.

Diese Tatsache kann die Wissenschaft aufgrund von Forschungsergebnissen über die Venus, die kein eigenes Magnetfeld hat, erklären. Durch den Aufprall des Sonnenwindes auf ihre Atmosphäre wird ein magnetischer Schutzschirm aufgebaut. Dasselbe bestätigten auch Computerberechnungen für die Erde. Ein solches Magnetfeld würde sich auf der Tagseite innerhalb von nur einer Stunde in 350 Kilometern Höhe in der Atmosphäre aufbauen. Also selbst bei totalem Ausfall des terrestrischen Magnetfeldes wäre die Erde dem Sonnenwind wegen ihrer vom Schwerefeld gehaltenen Atmosphäre nicht schutzlos ausgeliefert. (dk)


Erklärung Erdmagnetfeld

In einem äußerst komplexen Prozess, der erst in den neunziger-Jahren von Geowissenschaftlern auf Großrechnern nachgestellt werden konnte, werden die von der Sonne kommenden Magnetfeldlinien im leitfähigen flüssigen äußeren Erdkern wie Gummibänder von lockenwicklerähnlichen Strömungsstrukturen verdreht und gleichzeitig gestreckt. Die Streckung der Magnetfeldlinien, welche ihre Energie aus der Rotation der Erde und dem Wärmetransport aus dem Erdinneren bezieht, bedeutet eine lokale Verstärkung des Magnetfeldes. Durch einen weiteren Mechanismus werden Magnetfeldlinien ausgelöscht und wieder verknüpft, wodurch ein dem Erdkörper eigenes, über ihn hinausgehendes Magnetfeld erst entstehen kann.

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion