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Keine Entwarnung

In drei Wochen 21.500 Beben auf Santorini

Die Erschütterungen auf der griechischen Insel haben in der Stärke etwas nachgelassen. Ihre Zahl bleibt jedoch hoch. Forscher prüfen verschiedene Szenarien, die Tourismusbranche befürchtet das Schlimmste.

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Forscher beobachten auch die Küsten: Zieht sich das Meer zurück? Hebt sich der Boden? 6. Februar 2025 in Santorini, Griechenland.

Foto: Milos Bicanski/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Nahe der beliebten Ferieninsel Santorini wurden in den vergangenen drei Wochen rund 21.500 Erdbeben registriert. Dies berichtete der griechische Rundfunk (ERT) unter Berufung auf die Universität Athen.
Die Seismologen versuchen abzuschätzen, wie sich das Phänomen weiter entwickeln wird, und arbeiten verschiedene Szenarien durch.
Hoteliers und andere Unternehmer auf Santorini sind wegen der nahenden Urlaubssaison besorgt. Seismische Aktivitäten erschüttern auch die südliche Ägäis, die Peloponnes und die Kykladen.

Keine Entwarnung

Weil die Stärke der Beben in den vergangenen Tagen deutlich nachgelassen hat, hoffen Geologen und Seismologen auf eine schrittweise Deeskalation des Phänomens.
Entwarnung gibt es nicht: „Wir wissen natürlich nicht, wie lange es dauern wird, aber ich denke, wir sind auf einem relativ guten Weg“, sagte der Chef der Erdbebenbehörde Efthymios Lekkas im griechischen Rundfunk.
Forscher beobachten zudem eine erhöhte Bodenverformung, was auf magmatische Prozesse im Untergrund hinweist.

Starkes Erdbeben nicht ausgeschlossen

Wissenschaftler können weiterhin auch kein großes Beben der Stärke 6 und höher ausschließen. Beim Krisenrat der Regierung zu Santorini hieß es zuletzt, bei solch einem starken Beben bestehe eine vierprozentige Wahrscheinlichkeit, dass bis zu 300 Gebäude am Rande des Kraters von Santorini kollabieren.
Der Krater von Santorini, eine vulkanische Caldera, entstand bei einem Vulkanausbruch vor rund 3.600 Jahren. Heute säumen vielerorts Häuser und Hotels die Ränder des steil abfallenden Kraterrands.
Einsatzteams stünden bereit, die Folgen solch eines Erdstoßes zu bewältigen, hieß es weiter. Zudem habe der Zivilschutz an gefährlichen Stellen – etwa an den Hängen des Kraters – Sperrzonen eingerichtet. Schulen bleiben geschlossen, Menschenansammlungen sind untersagt.
Die griechische Regierung kündigte finanzielle Zuschüsse in Höhe von 400.000 euro für die Insel an.

Tourismusbranche in Sorge

Unterdessen haben Unternehmer auf Santorini Angst wegen der Auswirkungen der Beben auf die diesjährige Tourismussaison. Die Buchungen stagnieren, sagen Hoteliers übereinstimmend. Eine Lösung dafür gibt es nicht – außer das Ende der Erdbeben.
„Für uns hat die Sicherheit der Besucher Vorrang“, sagte Tourismusministerin Olga Kefalogianni dem Sender ERTnews. Die Insel Santorini werde diesen Sommer nicht den Tourismus-Boom der vergangenen Jahre erleben. (dpa/red)

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