Warum passieren guten Menschen schlechte Dinge

Titelbild
Gut, dass der Wasserstand niedrig ist, ich muss diese Güter rüber schaffen.
Epoch Times1. Dezember 2014

Viele Leute fragen sich manchmal, warum guten Menschen Ungerechtigkeiten widerfahren, wenn es so etwas wie göttliche Gerechtigkeit geben sollte. Hier lesen Sie eine chinesische Volskerzählung, die diese ur-alte Frage erklärt – eine Frage die uns über alle Länder und Zeiten hinweg immer wieder beschäftigt.

Ein behinderter Waisenjunge, der circa 10 Jahr alt war, lebte einst als Bettler in einem Dorf. Neben dem Dorf gab es einen Fluss, den die Dorfbewohner oft überqueren mussten, aber keine Brücke. Deswegen war es nicht einfach den Fluss zu queren, vor allem für die Älteren und wenn der Wasserstand sehr hoch war.

Eines Tages sahen die Dorfbewohner, dass der kleine Junge begonnen hatte, Steine auf einem Flussufer anzuhäufen – er sagte, dass er eine Brücke bauen wolle. Die Leute lachten darüber und sagten, er wäre verrückt.

Der Junge ist verrückt geworden.
Der Junge ist verrückt geworden.

Die Jahre vergingen und der Steinhaufen wurde immer größer. Die Dorfbewohner waren von der Entschlossenheit des Jungen, ihnen helfen zu wollen und die Brücke zu bauen, tief bewegt. So begannen sie ihm beim Bau der Brücke zu helfen.


 

Während der Arbeit trafen ein paar Felsbrocken die Augen des Jungen und er erblindete. Die Leute klagten den Himmer für diese Ungerechtigkeit, der Junge hatte schließlich etwas sehr gutes getan und jetzt war er blind. Der Junge beklagte sich allerdings nie und blieb fröhlich und hilfsbereit. Er half weiter, soviel er konnte. Mit Hilfe aller Dorfbewohner wurde die Brücke schließlich fertig.

Die Menschen feierten fröhlich und richteten ihre Aufmerksamkeit auf den armen Jungen, der behindert war und dann beim Brückenbau erblindete. Der Junge konnte zwar nichts sehen, aber das glücklichste Lächeln erschien auch auf seinem Gesicht.

Ein unerwartetes Gewitter zog auf, als ob es den Schmutz und Staub von der Brücke herunterwaschen sollte. Aber nach einem ohrenbetäubenden Donner fanden die Leute den Jungen tot am Boden liegend.


Die Leute waren sehr schockiert, dass der Junge vom Blitzschlag getroffen und getötet wurde. Sie weinten um ihn und fühlten, dass der Himmel ungerecht war.

Es geschah, dass genau zu dieser Zeit der Ministerpräsident Bao Zheng, den die Leute höfflich "Der gerechte Bao" nannten, auf seiner Reise in das Dorf kam. Alle Dorfbewohner kamen zu ihm und beklagten sich über die Ungerechtigkeit, die dem armen Jungen wiederfahren war. Sie fragten ihn: "Warum werden gute Menschen nicht entsprechend belohnt? Wie sollen dann die Menschen in Zukunft gut sein wollen?"

Von den Gefühlen der aufgebrachten Dorfbewohner betroffen, hinterließ der Premierminister eine schriftliche Erklärung: "Du sollst eher Schlechtes, als Gutes tun.", und ging weg.

Der Junge war so gut, aber warum wurde er vom Himmel bestraft?! Warum werden gute Menschen nicht entsprechend belohnt?!
Der Junge war so gut, aber warum wurde er vom Himmel bestraft?! Warum werden gute Menschen nicht entsprechend belohnt?!

Nach seiner Rückkehr in die Hauptstadt erstattete der Premierminister Bau Zheng dem Kaiser einen Reisebericht, erwähnte den Vorfall im Dorf aber nicht. Obwohl er fassungslos darüber war, dass dem guten Jungen so viele Tragödien geschehen waren, fühlte er sich bei dem Gedanken an die Worte, die er geschrieben hatte, unwohl.

So geschah es, dass der Kaiser Bao Zheng rief und ihn wegen seines neugeborenen Sohnes um Rat fragte. Der kleine Prinz war ganz entzückend, aber aus irgendeinerm Grund weinte er nur und hörte nicht auf.


Der Kaiser wollte, dass Bao einen Blick auf ihn wirft um zu sagen, ob er den Grund des Weinens erkennen kann. Der Junge hatte eine sehr feine und zarte Haut. Auf seiner kleinen Hand sah Bao allerdings einige Worte geschrieben. Als er die Worte näher betrachtete, waren es genau die gleichen, die er im Dorf aufgeschrieben hatte.

Bao errötete stark und stürzte rasch zu dem Jungen, um die Worte wegzuwischen. Auf seltsame Weise verschwanden die Worte sofort. Der Kaiser wunderte sich sehr und fragte nach einer Erklärung. Bao kniete vor dem Kaiser nieder und erzählte ihm den Vorfall im Dorf und bat den Kaiser um Vergebung.

Der Kaiser dachte, dass die Sache sehr merkwürdig war und befahl Bao eine Reise in die Geisterwelt zu machen, um herauszufinden, was genau geschehen war.

Bao legte sich auf einem Bett mit einem besonderen Kissen nieder und begab sich auf die Reise.

Er sah die vergangenen Leben des Dorf-Jungen. Es stellte sich heraus, dass der Junge in einem vorigen Leben ein schrecklicher Bösewicht gewesen war und viele Verbrechen verübt hatte. Es würde drei Wiedergeburten benötigen, um das wiedergutzumachen, was er getan hatte. Ursprünglich hatten die Götter für ihn arrangiert, dass er in seinem ersten Leben ein Weise, einsam und verarmt sein sollte. In seinem zweiten Leben sollte er blind sein. In seinem letzten Leben sollte er von einem Blitz getroffen und getötet werden.

Im ersten Leben war der Junge arm und behindert, aber er entschied sich dafür, ein guter Mensch zu sein und anderen zu helfen. Deswegen beschlossen die Götter, ihn sein Karma aus dem zweiten Leben ebenfalls im ersten Leben begleichen zu lassen, wo wurde er blind. Der Junge war aber nicht verärgert über sein Leben und beklagte sich nicht. Vielmehr dachte er immer an die anderen. Die Götter ließen ihn dann sein Karma aus dem dritten Leben ebenfalls im ersten begleichen. So wurde er vom Blitz getroffen und getötet.

Ein Wesen in jenem Raum fragte Bao: "Ist es nicht eine gute Sache, dass einer sein Karma von drei Leben in einem Leben begleichen kann? Weil er immer nur Gutes tat, anderen Menschen helfen wollte und nicht über sich selbst besorgt war, häufte er eine Menge Tugend an. Das ist der Grund, warum er nach seinem Tod jetzt als Prinz wiedergeboren werden konnte."

Ist es nicht eine gute Sache, dass einer sein Karma aus drei Leben in einem Leben begleichen kann?Ist es nicht eine gute Sache, dass einer sein Karma aus drei Leben in einem Leben begleichen kann?

Englisches Original: 

http://www.theepochtimes.com/n3/inspired/1109322-why-bad-things-happen-to-good-people-explained/



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion