BMW drosselt Produktion, weil Chinas Automarkt langsamer brummt

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Riesen Ansturm auf einen BMW X5 bei der Automesse "Auto China" in Peking, April 2014.Foto: STR / AFP / Getty Images
Von und 4. Dezember 2014

BMW drosselt die globale Produktion seiner 7er Limousine, weil auf Chinas Automarkt das Wachstum schrumpft. Dies berichtete die Wirtschaftszeitung National Business Daily. Im 3. Quartal halbierte BMW seine Verkaufserwartungen für die 7er Serie in China.

BMW ist in China das Lieblings-Luxusauto, noch vor Mercedes und der absatzstärksten Marke Audi. Absatzzahlen und -wachstum der BMW 7er Serie waren bisher märchenhaft: 2013 wurden insgesamt 25 916 Limousinen verkauft (das waren monatlich über 2000 Autos!). Noch Anfang 2014 steigerte sich das Absatzwachstum für Luxuswägen in China um über 35 Prozent. Im Jahresverlauf ging die Nachfrage jedoch merklich zurück – auch nach BMW, dem „Bao Ma / geliebten Pferd“ der Chinesen. Zu viele der motorisierten Pferde warten derzeit in Chinas BMW-Filialen auf einen Käufer, weshalb der bayerische Autobauer seine globale Produktionskapazität drosselte und sein Verkaufsziel in China für das 3. Quartal halbierte.

Insgesamt verkaufte BMW 2013 insgesamt 362.100 Fahrzeuge aller Serien und Modelle in China und verzeichnete ein 19,4 prozentiges Wachstum in Relation zum Jahr 2012. Seit Anfang des Jahre 2014 ging die Nachfrage bei den BMW 7er und X5er-Modellen zurück. In Peking erreichte der BMW 7 bis insgesamt Juli 2014 ganze 7,3 Prozent weniger Marktanteil als noch vor einem Jahr (in Relation zu ähnlichen Fahrzeugen des Luxussegments). Beim SAV-Modell X5 waren es sogar 10 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Unser Lagerbestand reicht 6 Monate“

Laut Chinas Staatlichen Informationszentrum schrumpfte das Absatz-Wachstum bei Luxuswägen im Reich der Mitte von 35,4 Prozent im ersten Quartal 2014 auf 20 Prozent im zweiten und 19 Prozent im dritten Quartal. Im Oktober erreichte es nur noch 16,8 Prozent. BMW-Händler stoppten deshalb bereits den Einkauf von Neuwägen, um ein weiteres Anwachsen der Lagerbestände zu vermeiden. Ein Händler sagte dazu anonym: „Unser Lagerbestand an 7er BMWs reicht schon für 6 Monate“.

Karsten Engel, CEO der BMW Group China ist der Meinung, dass sich diese Tendenz weiter fortsetzen wird und Chinas Automarkts im Luxussegment 2014 nur 10 Prozent wächst.

Zu National Business Daily sagte er: „Angesichts der Situation, dass sich in China der Absatzmarkt für Luxuswägen verlangsamt, haben wir uns entschieden, die Produktion für große Luxuswägen wie den X5 und den BMW 7 zu reduzieren, um das Problem hoher Lagerbestände bei Händlern zu vermeiden.“ In Zukunft werde BMW China sich vor allem in Richtung SUV und Kompakt-Luxuswägen entwickeln, kündigte Engel an. Auf der Automesse „Auto Guangzhou“ präsentierte BMW deshalb ein Familienmodell der Xer-Serie und sein neues Sports Activity Coupé X6.

Konkurrenz und Kartellverfahren

Die Produktionsdrosselung von BMW kommt nicht allzu überraschend: Schon Ende 2013 wollte man das Verkaufsziel der 7er Serie in China herunterschrauben, doch da damals die neue Mercedes S-Klasse auf den Markt kam und man unbedingt Marktführer bleiben wollte, hielt man am Ziel fest. Anfang 2014 verlangsamte sich der Absatz und Kartellverfahren chinesischer Behörden gegen internationale Autobauer ließen viele Kunden zögern. Für einen 7er BMW muss man in China je nach Ausstattung mindestens 1 Million Yuan hinlegen (125.000 Euro).

Siehe auch: „Chinas Automarkt läuft sich lauwarm: Umsatzrückgänge auf der Automesse Auto Guangzhou“



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