Finanzkrise nahe? EU zwingt Länder plötzlich zu „Bail-in“-Gesetzen

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Die EU macht plötzlich Druck auf Länder, die noch keine "Bail in"-Gesetze haben.Foto: Carl Court / Getty Images News
Epoch Times10. Juni 2015

Die Europäische Union verlangt plötzlich, dass jedes EU-Land innerhalb der nächsten 2 Monate eine „Bail-in“-Gesetzgebung verabschiedet. Ansonsten werde es Strafmaßnahmen durch den Europäischen Gerichtshof geben. Zu den Ländern, denen gedroht wurde, gehören Italien und Frankreich.

Bei einem Bail-out werden Banken mit Rettungspaketen aus der Steuerkasse gerettet, bei einem Bail-in werden direkt die Anleger/Sparer der Bank enteignet, um die Bank zu retten.

Plant EU schon für Krise?

Michael Snyder, Herausgeber des Economy Collapse Blogs vermutet, dass die EU auf eine größere Krise vorbereitet sein will und mit einem „Ereignis im September oder danach“ rechnet. Schließlich sei es höchst merkwürdig, dass in der EU, wo sonst die bürokratischen Mühlen sehr langsam mahlen, etwas plötzlich ganz schnell passieren muss. Rechnet die EU also mit einer Krise nach Anfang August? Wer weiß. Sicher ist in jedem Fall, dass erst im April ein Mann, der als Top-Insider gelten darf, vor einer neuen Finanzkrise warnte: Der CEO von JP Morgan Chase, Amerikas größter Bank, schrieb in einem Brief an seine Anleger, „es wird eine neue Krise geben und ihre Auswirkungen werden vom Finanzmarkt gespürt werden.“ Der Auslöser der nächsten Krise werde nicht der gleiche sein, wie beim letzten Mal, so Jamie Diman, aber es werde eine neue Krise geben.

(JP Morgan kauft aktuell gigantische Mengen Silber, um für diese Krise gerüstet zu sein. Hier mehr dazu!)

Aufällig ist: In den letzten 24 Monaten haben Kanada, Zypern, Neuseeland, die USA, Großbritannien und Deutschland allesamt Gesetzgebungen verabschiedet, die es diesen Ländern bei der nächsten Krise erlauben würden, die Bankeinlagen ihrer Bürger einzufrieren und anschließend zu beschlagnahmen.

Diese Maßnahmen werden, sobald sie kommen, der Öffentlichkeit so verkauft, als dienen sie dem „Gemeinwohl“. In Wahrheit sollen sie Menschen vor allem daran hindern, ihr Kapital in Bargeld umzuwandeln und in Sicherheit zu bringen. Getestet wurde das „Bail-in“-Verfahren schon mal 2013 im Rahmen der Zypern-Krise. Sollte eine Finanzkrise also Banken in der EU ins Wanken bringen, wird es nach einem ähnlichen Schema ablaufen.

Zyperns Sparer wurden ohne Vorwarnung enteignet

Beim Bail-in auf Zypern verloren im März 2013 alle Sparer mit einem Guthaben über 100.000 Euro bei der Bank of Cyprus 40 Prozent ihres Geldes. Bei der Bank Laiki gingen ihnen sogar 60 Prozent verloren. Das ganze geschah ohne Vorwarnung und quasi über Nacht: An einem einzigen Wochenende schlossen die Banken, die Konten der Bürger wurden gesperrt und das Geld war weg. Man war nicht mehr in der Lage, sein Geld vom Konto abzuheben. Der Prozess fand nicht schrittweise statt, nein, der „Bail-in“ erfolgte plötzlich und vollumfänglich. Vor dem Zusammenbruch hatten Politiker und Medien die Menschen in Sicherheit gewiegt – sprich, es wurde gelogen bis zum bitteren Ende.

Auch Griechenland bräuchte im Fall eines Staatsbankrotts laut dem US-Finanzportal Zerohedge einen Bail-in, der Sparern 40 Prozent ihrer Einlagen raubt. Dieser würde aktuell aber nur durch die Großzügigkeit der EZB hinausgezögert.

Zu den Ländern, die bisher noch keine Bail-in-Gesetze erlassen haben, gehören laut Reuters Polen, die Niederlande, Frankreich, Italien, Luxembourg, Bulgarien, Tschechien, Litauen, Malta, Rumänien und Schweden. (rf)



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