„Griechenland ist mit Putsch der Banken konfrontiert“, sagt Finanzminister Varoufakis

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Yanis Varoufakis.Foto: PAUL J. RICHARDS / AFP / Getty Images
Epoch Times24. April 2015

Griechenland ist mit einem Putsch konfrontiert der „nicht mit Panzern, sondern mit Banken“ durchgeführt wird. Das sagte Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis am 21. April 2015 in einer Videobotschaft über die Lage seines Landes.

Griechenland steckt momentan in massiven Zahlungsnöten. Das Land muss im Juli Kredit-Tilgungen von 4,18 Milliarden Euro und im August von 3,38 Milliarden Euro leisten. Um ausstehende Hilfsgelder von insgesamt 7,2 Milliarden Euro zu bekommen, muss Griechenland seinen Gläubigern bei EU und IWF einen Reformplan vorlegen, der Grundlage für die Auszahlungen sein soll. Doch wo in Griechenland noch mehr eingespart werden soll, ist die große Frage.

“Wenn man eine kranke Kuh hat und kontinuierlich auf sie einprügelt, damit sie mehr Milch gibt, ist letztendlich das einzige Ergebnis, dass man sie noch mehr schwächt und sie überhaupt keine Milch mehr gibt.“ sagte Varoufakis in der Videobotschaft an die Australia-Greece Solidarity Campaign. Er nannte die Verhandlungen mit den Gläubigern “ermüdend” . Auch ein zehnjähriges Kind verstehe inzwischen, dass der riesige Kredit nicht unter strengen Sparmaßnahmen zurückgezahlt werden könne, zumal in einem Moment, wo das griechische Bruttoinlandsprodukt um 25 Prozent gesunken sei.

Der griechische Finanzminister sagte, der Internationale Währungsfonds (IWF) und die nordeuropäischen Partner weigern sich, eine Realität zu akzeptieren: „Ihre Politik ist sowohl für Griechenland als auch für Europa katastrophal“. Die Verhandlungen seien hart und die griechische Regierung habe es mit einem neuen Typ von Putsch zu tun, der “nicht mit Panzern, sondern mittels der Banken“ durchgeführt werden.

“Wir werden darin fortfahren, die Wahrheit zu sagen, und ich hoffe, dass wir zu einer Einigung gelangen. Wir werden Kompromisse eingehen, jedoch können wir nicht ungeordnet nachgeben“, so der griechische Finanzminister.

ESM soll einspringen

Um mit dem milliardenschweren Schuldendruck fertigzuwerden, erwägt die griechische Regierung aktuell, den europäischen Rettungsfonds ESM zu bitten, der Europäischen Zentralbank (EZB) griechische Staatsanleihen abzukaufen. Dies berichtete am Donnerstag die Zeitung Kathimerini. Damit würde das Problem von kurzfristig fälligen Rückzahlungen beim ESM landen, der könnte Vereinbarungen über Rückzahlungen in entfernterer Zukunft treffen, so der Bericht.

Quelle: Griechenlandblog.gr / Imerisia / DWN

(rf)



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