Jemen: 4.000 saudische Soldaten getürmt, weil sie keinen Bodenkrieg wollten

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Eine Straße in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa nach Bombardements (20. April).Foto: MOHAMMED HUWAIS /AFP/ Getty Images
Epoch Times27. April 2015

Fast 4000 Soldaten Saudi-Arabiens sind in Erwartung eines Befehls zur Bodenoffensive auf den Jemen aus ihren Basen geflüchtet, berichtet die Website Globalresearch unter Berufung auf europäische Geheimdienste.

„Daten, die von westlichen Geheimdiensten gesammelt wurden, zeigen, dass saudische Streitkräfte gruppenweise aus ihren Basen, Militärzentren und Grenzkontrollpunkten nahe Jemen geflohen sind", wurden diplomatische Quellen am Sonntag von der arabischsprachigen Website aus Irak, Nahrain Net News, zitiert. Andere Quellen berichten, dass 10.000 Soldaten aus verschiedenen Saudi-Militäreinheiten einschließlich der saudischen Nationalgarde geflohen seien.

Getürmte Soldaten verhinderten Bodenkrieg

Diese massenhafte „Abwesenheit ohne offizielle Erlaubnis“ habe Riad bereits gezwungen, einen Waffenstillstand auszurufen und vom Start einer Bodenoffensive abzusehen, so die Geheimdienstler. Experten schätzen, dass der saudischen Armee die Truppenmoral fehlt, um eine Bodenoffensive im Jemen durchzuführen. Sie betrachten einen solchen Angriff als „Selbstmord Saudi-Arabiens“.

Saudi-Arabien hat den Jemen seit 32 Tagen attackiert, um die Macht des geflohenen Präsidenten Mansour Hadi wiederherzustellen, der ein enger Verbündeter Riads ist. Die Angriffe der Saudis töteten bislang mindestens 3.005 Jemeniten, darunter hunderte Frauen und Kinder.

Hadi war im Januar zurückgetreten und weigerte sich, trotz Aufrufen der Ansarullah und der Houthi, diese Entscheidung nochmals zu überdenken. Obwohl Riad behauptet, dass es Stellungen der Ansarullah-Kämpfer bombardiert, wurden von den Kampfflugzeugen im großen Stil Wohngebiete und zivile Infrastrukturen zerstört.

Luftangriffe gehen weiter

Am Dienstag hatten die Saudis eine Ende der Luftangriffe auf den Jemen vier Wochen nach deren Beginn verkündet, trotzdem gingen die Bombardements weiter. In den westlichen Medien wird derweil über iranische Unterstützung für die Houthi-Rebellen gemutmaßt.

Eine Gruppe jemenitischer Intellektueller veröffentlichte dieser Tage einen offenen Brief in der Washington Post, in welchem sie unter anderem den Saudi-geführten Angriffskrieg auf den Jemen verurteilte. Darin heißt es diplomatisch: "Ein komplexer, lokaler Konflikt wird überschattet von der Narrative eines regionalen Stellvertreterkriegs der saudischen und iranischen Interessen. Die Saudis sowie Hadi werfen den Houthis vor, iranische Marionetten zu sein. Einige Analysten sagen, die Verbindung zwischen Teheran und den Houthis werde übertrieben. "

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(rf)



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