Pegida wird konkret: Lutz Bachmann und Peter Hild wettern gegen „Gleichschaltung aller Menschen“

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Pegida will "die totale Kontrolle und die Gleichschaltung aller Menschen" verhindern, sagte Lutz Bachmann heute in seiner Eröffnungsrede. (Foto vom 6. April)Foto: Jens Schlueter / Getty Images
Epoch Times22. Juni 2015

Bei der heutigen Dresdener Pegida-Demonstration bekamen vor allem Eliten und Strippenzieher ihr Fett weg. In selten so explizit gehörten Formulierungen nannten die Redner die Regierung Angela Merkels inklusive der etablierten Parteien „Marionetten“ eines noch größeren Plans zur Freiheitsberaubung und Kontrolle der Bürger. Die Bundesrepublik sei ein durch die USA „besetztes Land“ und die „Masseneinwanderung ein Plan zur Umgestaltung Europas“.

Pegida will das verhindern …

Den Anfang machte Lutz Bachmann mit einer kurzen, aber scharfen Eröffnungsrede in der es in Bezug auf Bargeldverbot und andere politische Diskussionen hieß: „Es ist immer mehr zu spüren, dass die totale Kontrolle der Menschen das Endziel ist, um im Notfall die Unliebsamen sofort aufzuspüren und eventuell auch verschwinden zu lassen. Sie wollen die totale Kontrolle und die Gleichschaltung aller Menschen.“ Dies werde aber nicht funktionieren, so Bachman. „Pegida wird unermüdlich weiterarbeiten, um so viel wie möglich Menschen in diesem Land die Augen zu öffnen und diese Pläne und Schandtaten aufzudecken und zu verhindern.“

Der nächste Redner war Wilfried, ein alter Herr aus Chemnitz. Er konstatierte: „Diese Obrigkeit schafft sich mit der Masseneinwanderung ihre Untertanen selbst. Zufall ist das alles nicht, sonst hätte man schon längst etwas getan.“

Andere Themen schnitt er nur an: Das Ziel der „Gendermainstream-Ideologie“ sei ein „neugezüchteter Mensch“ und vor dem Grexit hätten alle so sehr Angst, weil er „die Geld-Druckmaschine in Brüssel“ gefährde.

Gibt es einen "Hooton-Plan"?

Höhepunkt war die Rede von Peter Hild, einst persönlicher Referent und Büroleiter des CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann, der 2005 wegen der „Hohmann-Affäre“, einer als antisemitisch eingestuften Rede, zurücktreten musste. (Auch Hohmann hatte einst eine andere Sicht auf die Geschichte, als die politisch verordnete, vertreten.)

Hild hielt eine Rede, die von Kritikern leicht in die Ecke der Verschwörungstheoretiker geschoben werden kann, zitierte aber auch so sprechende Zitate wie einen Auspruch, den US-Präsident Obama 2009 in Ramstein vor US-Truppen gemacht haben soll: „Die Frage der völligen Umgestaltung der Bevölkerung Europas ist die Existenzfrage Europas und Deutschlands.“

Hild hält die Masseneinwanderung nach Europa für einen Plan, der seit längerem läuft und für den es schon vor Jahrzehnten Vordenker gab.

„Die, ich zitiere, „eurasisch-negroide Zukunftsrasse“ von die der Paneuropäer Graf Coudenhove-Kalergi träumte, will ich nicht. Ich lehne Morgenthau und Hooton ab (…) ich will deutsch sein und bleiben dürfen“, so der Redner.

Hilds Rede enthielt Anspielungen auf verschiedene Theorien, die einerseits im Internet als „Verschwörungstheorien“ abgetan werden, andererseits in ihrer Existenz beweisbar sind. So veröffentlichte der Eugeniker Hooton am 4. Januar 1943 im New Yorker „Peabody Magazine“ einen Beitrag mit dem Titel: „Breed war strain out of Germans“, in dem er den Deutschen eine besondere Tendenz zum Krieg unterstellte und ihre „Umzüchtung“ forderte, um damit den „deutschen Nationalismus“ für immer zu zerstören und unschädlich zu machen. Hooton schlug allen Ernstes vor, die Geburtenzahl der Deutschen zu reduzieren sowie die Einwanderung und Ansiedlung von Nicht-Deutschen, insbesondere von Männern, in Deutschland zu fördern. Diese seine Ideen wurden auch 1944 in der New York Times verbreitet.

Ob solche Pläne zur „Umzüchtung“ der Deutschen und zur Zerstörung ihrer ethnischen und kulturellen Identität tatsächlich existieren und bis heute von Interessengruppen hinter den Kulissen der Politik vorangetrieben werden, ist eine spannende Frage. Es finden sich bei verschiedenen Politikern in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Zitate, die auf solche Pläne hindeuten. So schrieb beispielsweise Staatssekretär Dr. Frank Uhlitz, der engste Berater von Willy Brandt in juristischen Angelegenheiten, als dieser noch Regierender Bürgermeisters von Berlin war, in seinem 1987 veröffentlichten Buch „Aspekte der Souveränität“, Kiel:

“Es kann nicht angehen, daß wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens bestraft wird, wer die Staatsform der BRD abändern will, während der, der das deutsche Staatsvolk in der BRD abschaffen und durch eine multikulturelle Gesellschaft ersetzen und auf deutschem Boden einen Vielvölkerstaat etablieren will, straffrei bleibt. Das eine ist korrigierbar, das andere nicht und daher viel verwerflicher und strafwürdiger.“

Mit den Reden des heutigen Abends haben die Dresdener Pegida-Organisatoren ein klares Statement abgeliefert: Die Dresdener „Wutbürger“ sehen die Dinge im größeren Kontext und wollen sich von nichts und niemand vorschreiben lassen, wie sie zu leben und zu denken haben – egal ob es sich um Medien und Politiker der Bundesrepublik Deutschland oder noch größere Makrostrukturen handelt. (rf)

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