Schattenseite der WM: So leiden Brasiliens Kinder-Sexsklaven

Titelbild
Ein Streetworker mit brasilianischen Kinderprostituierten – Screenshot der aufrüttelnden Reportage, die der britische "Mirror" zur WM 2014 veröffentlichte.Foto: Screenshot Mirror.co.uk / Satiro
Epoch Times18. Juni 2014

Eine Reportage, die am 7. Juni von der britischen Zeitung Mirror veröffentlicht wurde, zeichnet ein dramatisches Bild der Kinderprostitution, die im Zuge der Fußball-WM 2014 in Brasilien floriert.

„Kinder, die manchmal erst 10 Jahre alt sind, verkaufen sich auf den Straßen – und die Behörden tun nichts dagegen“ – ist die Grundaussage des Artikels, der seit seinem Erscheinen auf Mirror.co.uk mehr als 50.000 mal geteilt wurde.

„Ich flog (…) in die WM-Stadt Recife an der Nordostküste, um Kinder zu interviewen, die dort im Teufelskreis der Prostitution gefangen sind“, schreibt Autor Mark Williams-Thomas. Er habe in vielen Ländern gegen Kinderprostitution ermittelt und habe über dreißig Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet. Dass der Missbrauch in Brasiliens WM-Städten jedoch derart offen und am hellichten Tag stattfinde, habe ihn schockiert.

Tausende Straßenkinder betroffen

Sie leben auf der Straße im Elend, schnüffeln Klebstoffe und konsumieren Crack und Kokain, um mit der Situation fertig zu werden: Brasiliens Straßenkinder, die von Zuhältern und Drogendealern ausgenutzt werden, sind manchmal erst 10 Jahre alt, wenn sie auf den Strich gehen. Durch Kleidung und Make-Up versuchen die Mädchen und Jungen älter auszusehen, als sie tatsächlich sind.

600.000 ausländische Fans, die zur WM ins Land kommen, werden ihr Elend noch vergrößern. In Großbritannien wurden bereits Aktionen gestartet, um Fußball-Fans für das Thema Kinderprostitution zu sensibilisieren: Sollten sie in Brasilien Sex mit einer Person unter 17 Jahren haben, kann dies zu Strafverfolgung in Brasilien und Großbritannien führen. Das englische Fußball-Team unterstützt die Initiative mit dem Namen „It´s a penalty“ und Englands Kapitän Frank Lampard ist einer der Botschafter.

Falls England den Gruppensieg erringt, wird die Mannschaft Entscheidungsspiele in Recife absolvieren – einer Stadt, die für Drogen- und Kindesmissbrauch berüchtigt ist und in der fünf WM-Spiele steigen werden. Grund für Autor Williams-Thomas, sich die Situation vor Ort anzusehen.

[–Das „Geschäft“ läuft auf offener Straße …–]

„Schon wenn du am Flughafen ankommst, bieten dir Taxifahrer an, dich dorthin zu bringen wo Drogen und Sex erhältlich sind“, so der Autor. „Auf den öffentlichen Plätzen im Stadtzentrum sitzen Kinder herum, die einem direkt Sex anbieten. (…) Ich war schockiert davon, wie jung sie waren“, so Williams-Thomas. Gemeinsam mit einem Dolmetscher und einem Sozialarbeiter unterhielt er sich mit drei Mädchen.

Lorrisa (13), die so dünn und klein war, dass er vermutete, die Drogen hatten bei ihr das Wachstum gehemmt. Sie schnüffelte Industriekleber aus einer Plastikflasche, den die Kids „Cola” nennen.

Das Schnüffeln betäube sie und helfe ihr, den Hunger nicht zu fühlen, so dass sie nichts essen müsse, zitiert er Lorrisa. „Es hilft mir mit der Gewalt und der Gefahr auf der Straße klarzukommen.“

…als wäre es das Normalste der Welt

Lorrisas ebenfalls 13-jährige Freundin Raphaela, erzählte dass sie massenweise Kunden hätte, Ortsansässige, Touristen, Taxifahrer. Die Bezahlung: 10 brasilianische Real, umgerechnet 3,27 Euro. Raphaela erzählte auch von ihrer 14-jährigen Freundin Mickaela, die vor wenigen Wochen von einem zahlungsunwilligen Freier ermordet wurde. Der Täter entkam. Die 14-jährige Calliem erzählte, dass sie schon seit ihrem 11. Lebensjahr anschaffen gehe. Allerdings bekäme sie immer nur 5 Real (1,63 Euro).

Der Autor verbrachte 3 Stunden mit den Kindern auf der Straße, die offen ihrem „Geschäft“ nachgingen. Währenddessen fuhr zweimal die Polizei vorbei – ohne zu reagieren. „Zuhälter und Drogendealer kommen und gehen. Sie wissen sich in Sicherheit, weil die Polizei dem Horror nichts entgegenzusetzen hat.“

Was von Calliems Familie noch übrig ist (ihr Vater und drei ihrer neun Geschwister sind schon tot) weiß, dass sie ihr Dasein als Straßen-Prostituierte fristet. „Am schockierendsten war, dass sie über ihr Leben redete, als wäre es das normalste (…) der Welt“, so der Autor. „Calliem erzählte mir auch, dass sie Angst vor der WM hat, weil die [WM] einfach noch mehr sexhungrige Männer anziehen würde.“

[–Ein Teufelskreis, der die Polizei ratlos macht–]

Auch die Begegnung mit einer 41-jährigen Drogendealerin wird im Bericht beschrieben. Eine Frau, die seit ihrem 7. Lebensjahr auf der Straße lebt. Sie weiß, dass die Kinder durch ortsansässige Männer und Touristen ernsthaft gefährdet sind. Und dass sie Drogen konsumieren, um den Missbrauch zu verdrängen – und umgekehrt, sich wieder und wieder missbrauchen lassen, um das Geld für neue Drogen zu verdienen. Auch diese Frau, eine Dealerin mittleren Ranges, könne nicht aus dem Teufelskreis aussteigen, so Williams-Thomas: „Entweder würde sie im Gefängnis landen, oder in einer Drogenfehde ermordet werden“.

Abgründig verlief seine Begegnung mit dem Polizeikommandeur Major Angelo und einem Spezialisten der Einheit gegen Menschenhandel. „Zu meiner Überraschung konnte dieser sich nicht mal daran erinnern, wann sie das letzte Mal mit Kinderprostitution oder Kinderhandel zu tun gehabt hatten. Das sei schon so lang her, erwiderte der Beamte, als ich ihn fragte“, so der Autor.

„Das Thema Fußballfans und Sex mit Kindern nehmen wir jedoch sehr ernst“, erklärte ihm der Major. „Wir haben eine Notrufhotline eingerichtet, wo jedem Anruf mit Ermittlungen nachgegangen wird.“

„Egal wie ehrenwert die Absichten dieses Polizeichefs auch sein mögen – es war offensichtlich, dass weder er noch seine Beamten eine Idee hatten, wie das Problem zu lösen wäre“, so Williams-Thomas. Er ist sich sicher: Bei einer einzigen, einwöchigen Überwachungsaktion könnten bereits viele Täter dingfest gemacht und Kinder gerettet werden.

Mehr Informationen über den Kampf gegen die Kinderprostitution unter happychild.org und zur englischen WM-Kampagne unter itsapenalty.com.

Quelle: Mirror
http://www.mirror.co.uk/news/world-news/child-prostitutes-forced-cash-in-fans-3660354#ixzz34yovwKlS (rf)

Eine weitere Reportage zum Elend rund um die WM 2014 veröffentlichte der dänische Journalist Mikkel Jensen auf Youtube:

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