AfD-Chefin Petry nennt „Willkommenskultur“ Ausdruck eines Identitätsproblems

Ihre Partei habe den Islam nicht als neues Feindbild ausgewählt, so Petry, „sondern ich glaube, dass die AfD als erste Partei in Deutschland klar formuliert hat, dass der Islam die westlichen Gesellschaften als Feindbild hat“.
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Für Frauke Petry ist die «Willkommenskultur» eine Folge von Schuld- und Minderwertigkeitskomplexen.Foto: Michael Kappeler/dpa
Epoch Times21. Juni 2016
Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry sieht in der wachsenden Zahl muslimischer Zuwanderer eine Bedrohung für Europa. Die deutsche „Willkommenskultur“ gegenüber Flüchtlingen interpretiert Petry als Folge von Schuld- und Minderwertigkeitskomplexen.

Die Parteichefin sagte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur, die europäische Asylpolitik sei Ausdruck einer „sehr, sehr großen Offenheit, die aber dazu führt, dass der Westen nun von Gesellschaftsmodellen bedroht wird, auch über die verstärkte islamische Einwanderung, mit dem ganz klaren Ziel, das orientalische Wertebild auch in Europa leben zu lassen“. Ihre Partei habe den Islam nicht als neues Feindbild ausgewählt, sagte Petry, „sondern ich glaube, dass die AfD als erste Partei in Deutschland klar formuliert hat, dass der Islam die westlichen Gesellschaften als Feindbild hat“.

Eigene Kultur „der fremden Kultur“ untergeordnet

„Ich glaube, dass die Willkommenskultur der Ausdruck eines tiefergehenden Problems mit der eigenen Identität ist“, erklärte die AfD-Vorsitzende. Viele deutsche Politiker seien der Meinung, „dass die beste Sühne für das, was Deutschland an Verbrechen in der Vergangenheit begangen hat, darin liegt, die eigene Kultur ja nicht zu überhöhen, sondern eher zu relativieren“. Das wäre aus ihrer Sicht noch verständlich, wenn man mit anderen Kulturen „auf Augenhöhe“ agieren würde. Faktisch werde die eigene Kultur aber „der fremden Kultur“ untergeordnet.

„Eine gut integrierte Frau in Deutschland braucht kein Kopftuch“, sagte die Parteichefin. Wenn ihr Muslime sagten, die Verschleierung diene dem Schutz der Frauen vor den Männern, so könne sie dies maximal für islamische Gesellschaften akzeptieren. In Deutschland sei dies aber „definitiv nicht notwendig“.

Zu dem Machtkampf, der ihre Partei im Moment erschüttert, wollte Petry nichts sagen. Zu ihren schärfsten innerparteilichen Kritikern gehören inzwischen der Co-Vorsitzende Jörg Meuthen sowie Parteivize Alexander Gauland. Unklar ist vor allem, wer die AfD in den Bundestagswahlkampf 2017 führen soll. Es gilt als wahrscheinlich, dass es dazu eine Mitgliederentscheidung geben wird – entweder auf einem Parteitag oder als Ergebnis einer Online-Befragung.

Dass Gauland die AfD als Partei des kleinen Mannes positionieren will, findet die Parteichefin unproblematisch. Petry sagte: „Die Partei war auch immer eine Partei der kleinen Leute, vor allem auch weil die SPD es nicht mehr ist.“

(dpa)


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