Alle Jahre wieder: Preissteigerung im Nahverkehr – Die Piratenpartei hat eine Idee

Alle Jahre wieder ... werden die Tickets im Nahverkehr im Saarland teurer. Die Piratenpartei schlägt stattdessen eine Art Flatrate vor, die durch eine Nahverkehrsabgabe finanziert werden könnte.
Titelbild
Ein Fahrkartenautomat der Bahn (Symbolbild).Foto: Jan Woitas/dpa
Von 17. Dezember 2017

Der Saarländische Verkehrsverbund (saarVV) erhöht zum 1. Januar 2018 seine Preise um 1,97 Prozent. „Mit der Tarifanpassung sollen insbesondere die gestiegenen Lohn-und Sachkosten teilweise aufgefangen werden“, erklärte Elke Schmidt, Geschäftsführerin der Saarländischen Nahverkehrs-Service GmbH (SNS GmbH).

„Des Weiteren führen die Investitionen in neue Fahrzeuge sowie die fortschreitende Digitalisierung im ÖPNV zu Mehrkosten. Um in der gesamten Fläche trotz sinkender Einwohnerzahlen weiterhin ein attraktives, leistungsfähiges Angebot gewährleisten zu können, ist diese Anpassung unvermeidbar.“

Für Senioren gibt es einige Veränderungen, das Angebot wurde erweitert und in drei Preisstufen aufgeteilt. Dabei entstehen Rabatte von 20 bis 35 Prozent gegenüber der normalen Monatskarte. Die genauen Änderungen können hier erfahren werden.

Bei anderen Personengruppen wird hingegen der Preis erhöht, so entfallen die „Einzelfahrkarten saarVV Card Kinder“ und „Einzelfahrkarten BahnCard Kinder“ gänzlich. Auch das Schüler-Ticket für den Landkreis erhöht sich von 57,50 € auf 58,00 €.

Nicht erhöht werden die Einzelfahrkarten der Preisstufe 0 bis 2, die Gruppenkarte der Preisstufe 0 bis 2 sowie die Einzahlfahrkarten BahnCard/ saarVV Card der Preisstufe 1 bis 3. Bei den Tageskarten (Einzel/Gruppe) bleiben die Preisstufen 0 und 1 unberührt.

Flatrate statt streckenabhängiger Preise

Im Saarland werde der Nahverkehr sehr wenig genutzt, erklärt Klaus Schummer, Landesvorsitzender der Piraten-Partei. „Gründe für die deutschlandweit höchste Pro-Kopf-Autofahrerquote sind unter anderem die sehr teuren Ticketpreise, schlechte Taktungen und wenig Busse und Bahnen insbesondere auch in den ländlichen Gebieten.“

Er schlägt vor, das Finanzierungssystem umzustellen. So würde ein „Wechsel vom unlogischen und überteuerten Wabensystem auf eine streckenabhängige Preisstaffelung, wie es Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger jüngst erneut in den Haushaltsberatungen vorgeschlagen hat“, nicht ausreichen.

Statt diesen kosmetischen Änderungen „sollte der ÖPNV durch eine geringe Nahverkehrsabgabe finanziert werden“, so Schummer.

Ähnlich wie bei einer Flatrate muss dann niemand mehr überteuerte Tickets zusätzlich lösen, sondern kann so oft, so weit und so lang im Saarland mit Bus und Bahnen fahren, wie er möchte.“

Damit würden die Einnahmen erhöht. Gleichzeitig könnten „mehr Fahrzeuge eingesetzt, Taktungen erhöht, neue Haltestellen geschaffen und die Qualität und Ausstattung verbessert werden“.

Damit wäre das Problem Schwarzfahrer gelöst

Klaus Schummer fügt hinzu:

„Durch die damit verbundenen Verkehrsentlastungen werden Staus vermieden und die Umwelt geschont. Gleichzeitig würde die Schwarzfahrerproblematik gelöst, Polizei, Gerichte und Gefängnisse entlastet und somit Kosten eingespart, denn wo kein Ticket gelöst werden muss, gibt es auch kein strafbewährtes Schwarzfahren mehr.“



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