Deutschland ist „Eldorado für Einbrecher“: So können Sie sich schützen

Der ehemalige Kriminelle Siegfried Massat erklärt in einem Interview, warum gerade Deutschland so lukrativ für Räuberbanden aus dem Osten sei und wie man sich vor ihnen schützen kann.
Titelbild
Hilft nicht immer: Ein Schild mit Aufschrift "Einbrecher-Sperrbezirk" und "Vorsicht! Wachsamer Nachbar".Foto: Julian Stratenschulte/Archiv/dpa
Von 26. Dezember 2016

„Deutschland gilt als Eldorado für Einbrecher“, sagt Siegfried Massat, ehemaliger Einbrecher, in einem Interview mit „Focus“.

Massat kennt sich aus. Er hat selbst jahrelang Banken überfallen, vorher waren es Wohnhäuser. Nun erklärt er anderen, worauf es die Gauner abgesehen haben und wie Sie sich schützen können.

Einbrüche würden in Deutschland massiv zunehmen, in anderen Ländern wie Frankreich oder Spanien würden sie abnehmen, schreibt Focus. „Das gilt zum einen an den geringen Haftstrafen und zum anderen an den Haftbedingungen“, erklärt Massat. Meistens könne man den Dieben nur „zwei oder drei Einbrüche nachweisen“, deshalb kämen sie schnell wieder frei. Im Knast könne man dann „Sport treiben und Englisch lernen, und sich damit körperlich und geistig fit halten.“

Das sei auch ein Grund, warum sich so viele Räuberbanden in Deutschland bildeten, so Massat weiter, denn „durch Mundpropaganda spricht sich das in den Heimatländern der Ganoven herum.“

Rumänen, Bulgaren und Tschechen seien es vor allem, die in Deutschland das schnelle Geld suchten und dabei ganz spontanere Methoden haben, als die klassischen Einbrecher von früher. Da hätte man Objekte lange observiert, so der ehemaliger Einbrecher.

„Wer in seiner Straße um 10 Uhr vormittags einen langsam fahrenden Audi mit rumänischen Kennzeichnen sieht, der sollte sich Sorgen machen.“, erklärt Massat weiter. Der Einbrecher schaue sich die Gebäude an und wenn er sicher sei, dass niemand zu Hause ist, bricht er ein. Nur wenige Minuten würde es dauern.

Für 500 Euro ist das Haus sicher

Dem hilflos ausgeliefert ist der deutsche Bürger aber nicht. Ein vernünftiges Türschloss mit langem Zylinder, ein gutes Fensterschloss, Türspion und Panzerriegel an Haus- und Kellertür können schon schützen. Bei sicherem Schloss und Türspion meiden die Einbrecher das Gebäude, so Massat.

Verbrechern, die sich durch Tricks wie Sturmklingeln oder Hilferufen Zugang zur Wohnung verschaffen wollen, soll man auf keinen Fall öffnen. In solchen Fällen einfach die Polizei oder den Krankenwagen rufen, selbst könne man ja sowieso nichts tun.

Früher tauschten sich Einbrecher oft über Symbole an Hausfassaden aus. Wie Massat erzählt, markierten sie zum Beispiel, ob ein Hund im Haus ist oder ob die ältere Frau alleine lebt. Heute geschieht der Austausch „über Handy oder Internet.“

Siegfried Massat war selbst kriminell. Im Jugendknast hatte er viel über Einbrüche gelernt. Wichtig sei Selbstsicherheit und Ruhe und keine Angst vor den Überfallenen, meint er. Einbrecher würden nichts fühlen  – pure Apathie. „Man zieht es durch und denkt nicht an die Folgen“. Bei Massat kam die Einsicht sehr spät, sagt er selbst. Heute bereue er seine Taten.



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