Fernsehen in der zweiten Reihe: GEZ-mitfinanzierte Serie vorerst nur im Pay-TV zu sehen

Die GEZ-Gebührenzahler durften sich finanziell maßgeblich an einer neuen Serien-Produktion beteiligen. Das Ergebnis gibt es vorerst aber nur bei Pay-TV zu sehen.
Titelbild
Radierung von John Martin „Untergang Babylons“ von 1831. (Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz/ Volker H. Schneider)
Epoch Times17. Oktober 2017

Kommt die ARD in Erklärungsnot? Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, hat sich der öffentlich-rechtliche Sender maßgeblich an der Produktion der neuen Serie „Babylon Berlin“ beteiligt, wer aber kein Pay-TV hat, sondern nur seine GEZ-Gebühren bezahlt, kann noch lange auf das fertige Ergebnis warten.

Zu den Gesamtproduktionskosten von 40 Millionen Euro hat die ARD 12 Millionen Euro aus den Taschen der Gebührenzahler beigesteuert, lediglich fünf Millionen kamen vom Pay-TV-Sender Sky. Beta Film beteiligte sich mit elf Millionen, der Rest kam aus verschiedenen Förderungen zusammen, heißt es beim Tagesspiegel.

Eigentlich ist das alles keinen Kommentar wert, wäre da nicht das kleine Etwas der Erstausstrahlung. Denn wer für Sky bezahlt, durfte dieses Wochenende bereits den Serienauftakt erleben, für den Gebührenzahler kommt das TV-Erlebnis erst im nächsten Jahr.

Der „Tagesspiegel“ kommentiert: „Wenn es ums Zahlen geht, sitzen wir in der ersten Reihe, wenn es ums Schauen geht, in der zweiten. Denn der gemeine Fernsehzuschauer, der jeden Monat zwangsweise seine 17,50 Euro abdrückt, bekommt „Babylon Berlin“ erst im kommenden Jahr zu sehen. Dass es im Fernsehen ein Zwei-Klassen-System zwischen Streaming-Kunden und den öffentlich-rechtlichen Fernsehern gibt, ist keine Neuigkeit.

Dass der Zuschauer zweiter Klasse nun aber das Premium-Angebot der anderen finanziert, ist an Chuzpe kaum zu übertreffen. Dass die ARD damit noch nebenbei Sky bevorzugt, die Wettbewerber Amazon, Netflix und Co. benachteiligt, ist da fast schon egal. Wie alles. Die ARD macht, was sie will. Das sind wahrlich babylonische Verhältnisse.“

(mcd)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion