Kritik zur Idee des muslimischen Feiertags: „Wir haben eine christlich-jüdische religiöse Prägung, keine islamische“

Der Zentralrat der Muslime hat sich hinter Innenminister Thomas de Maizière gestellt und konkrete Vorschläge für muslimische Feiertage in Deutschland gemacht. Unionspolitiker sind jedoch gegen einen solchen Feiertag.
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Gläubige Muslime beim Gebet in einer MoscheeFoto: Justin Sullivan/Getty Images
Epoch Times14. Oktober 2017

Mit Überlegungen zu einem muslimischen Feiertag in Teilen Deutschlands ist Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) in der Union auf heftigen Widerspruch gestoßen. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte der „Bild“-Zeitung vom Samstag, das christliche Erbe Deutschlands sei „nicht verhandelbar“. „Islam-Feiertage in Deutschland einzuführen kommt für uns nicht in Frage.“

CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach sagte der „Bild“-Zeitung, er sehe „keinen wirklich überzeugenden Grund“, warum nicht-christliche Feiertage in Deutschland unter den Schutz einer gesetzlichen Regelung gestellt werden sollten. „Wir haben eine christlich-jüdische religiöse Prägung, keine islamische.“

„Deutschland ist über Jahrhunderte durch die christliche Tradition geprägt und bestimmt worden“, sagte auch der CSU-Innenpolitiker Stephan Mayer der „Bild“-Zeitung. „Daran hat sich bis heute nichts geändert.“

De Maizière hatte kürzlich bei einer Veranstaltung in Wolfenbüttel gesagt, es könne über die Einführung eines muslimischen Feiertags in Teilen Deutschlands nachgedacht werden, in denen viele Muslime leben. Feiertage wie Allerheiligen gebe es schließlich auch nur dort, wo viele Katholiken leben. Er betonte zugleich: „Aber generell sind unsere Feiertage christlich geprägt. Und das soll auch so bleiben.“

Unterstützung für die Idee kam vom Vorsitzenden des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek. Ein solcher Feiertag könne integrationsfördernd wirken, sagte Mazyek der „Passauer Neuen Presse“ vom Samstag. Er würde deutlich machen, dass Muslime Teil der Gesellschaft seien und es „Verständnis untereinander für ein gutes und friedliches Zusammenleben“ gebe. „Der Ramadan und das Opferfest bieten sich an.“ (afp)



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