Mehrere Hundert Chorknaben sexuell misshandelt: Abschlussbericht zu Missbrauch bei Domspatzen

Mehrere Hundert Chorknaben der Regensburger Domspatzen sind zwischen 1945 und den 1990er Jahren sexuell misshandelt worden. Der mit der Aufklärung des Skandals betraute Anwalt legt nun seinen Abschlussbericht vor.
Titelbild
Mehrere Hundert chorsänger hatten sich gemeldet, weil sie zwischen 1945 und Anfang der 1990er Jahre körperlich und teils auch sexuell misshandelt worden waren.Foto:  Armin Weigel/dpa
Epoch Times18. Juli 2017

Nach zweijähriger Aufklärungsarbeit soll heute der Abschlussbericht zum Misshandlungsskandal bei den Regensburger Domspatzen vorgestellt werden. Anwalt Ulrich Weber will das Ergebnis erläutern. Anschließend nehmen Vertreter des Bistums Regensburg und des weltberühmten Knabenchors Stellung.

Die Betroffenen sollen bis Ende des Jahres mit jeweils bis zu 20.000 Euro entschädigt werden. Bekanntgeworden waren die ersten Fälle 2010.

Inzwischen haben sich nach Bistumsangaben mehrere Hundert ehemalige Sänger des Chors gemeldet, weil sie zwischen 1945 und Anfang der 1990er Jahre körperlich und teils auch sexuell misshandelt worden waren. Viele von ihnen hoffen, mit dem Abschlussbericht einen Strich unter das Kapitel ziehen zu können.

Bischof Rudolf Voderholzer hat seit Beginn seiner Amtszeit in Regensburg Anfang 2013 die Aufklärung des Skandals maßgeblich vorangetrieben. „Ich kann es nicht ungeschehen machen und die Opfer nur um Vergebung bitten“, sagte er im vergangenen Herbst.

Voderholzers Vorgänger als Bischof von Regensburg, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, war wiederholt vorgeworfen worden, die Aufklärungsarbeit behindert zu haben. Nach Bekanntwerden des Skandals hatte er gesagt, der Missbrauch durch Priester sei von Medien aufgebauscht worden. Müller wehrte sich gegen den Verdacht, der Aufklärung entgegengestanden zu haben. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion