Merkel war Stasi-IM? Aprilscherz von „RT“ provoziert ernste Antwort von „Bild“

Ein Aprilscherz von RT hat ernstgemeinte Reaktionen in „Bild“ und „Focus“ zur Folge gehabt. Gestern trat die Bild-Zeitung zu einer Gegendarstellung an, weil das russische Medium wieder einmal „übelste Verschwörungstheorien“ über die Bundeskanzlerin verbreitet habe, so ihr Tenor.
Titelbild
Dieses Gesicht machte Merkel bei einem Deutschland-Österreich-Spiel der Fußball-EM 2008.Foto: Alexander Hassenstein / Bongarts / Getty Images
Epoch Times10. April 2016

Am 1. April veröffentlichte RT Deutsch einen Artikel unter der Überschrift „’Mission erfüllt’ – Gigantischer Geheimdienstskandal um Angela Merkel aufgedeckt“. Verschlagwortet war er unter „Satire“. Außerdem mit dem unmissverständlichen Hinweis versehen: „Dieser Artikel wurde uns von unserem 1. April-Spezialkorrespondenten in Washington, Rainer Rupp, zugeschickt.“ In dem Artikel wurden mehrere Themen berührt, zum Beispiel Spekulationen, die US-Regierung wolle Merkel als Bundeskanzlerin los werden. Auch eine mögliche Stasi-Vergangenheit Merkels wurde diskutiert.

Bild basht "Topas"

Auf die Person Rupps stürzte sich nun die Bild. Unter dem Decknamen Topas war er während des Kalten Krieges als DDR-Agent im NATO-Hauptquartier in Brüssel tätig. Dafür saß er nach der Wende 6 Jahre im Gefängnis.

Die „Bild“ sticht nun: „Rupp und Putins-Propaganda-Funker meinten es todernst. Solche Lügen und Gerüchte verbreitete der Landesverräter von einst, der seine Mini-Rente nun beim Kreml-Sender aufbessern kann, in unschöner Regelmäßigkeit.“

Sein aktueller Kreml-Auftrag scheine zu sein, ein Ablenkungsmanöver in Sachen Panama-Papers zu fahren, erklärt die Bild: „Mitten in der Debatte um die „Panama Papers“, aus denen haarklein hervorgeht, wie Putin-Freunde über Briefkastenfirmen in Steueroasen in der Karibik und Mittelamerika das Land plündern, sucht Rupp den Haken in Deutschland.“

Auch der Focus übernahm diese Argumentation und erwähnt noch einmal, dass „Putins Clan Beträge in Milliardenhöhe über die Briefkastenfirma eines Cellisten und engen Freundes Putins in Steueroasen parkt.“

Er relativierte „Panama-Papers“

Rupp hatte am 7. April einen Artikel geschrieben, der die „Panama Papers“-Diskussion relativierte in dem er behauptete: „Scheinheilige Debatte um Mossack Fonseca – Deutschland ist selbst eine Steueroase“. Darin zitierte Rupp den Steuerexperten Karl-Martin Hentschel wonach auf Konten deutscher Banken etwa drei Billionen Euro ausländisches Vermögen schlummern, von denen ein „beträchtlicher Teil“ „aus kriminellen Aktionen von verbrecherischen Staatschefs und internationalen Syndikaten stammen“ dürfte. Deutschland liefere jedoch „keine Informationen über dieses Geld“ an ausländische Steuerbehörden. (rf)



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