Neue Identität: Hunderttausende in Deutschland leben mit gefälschten Pässen

Gefälschte Pässe sind heute leicht über das Internet erhältlich, Polizei und Behörden haben oft keine Chance, Fälschungen zu erkennen. Das boomende Geschäft mit falschen Identitäten ist kaum mehr zu stoppen.
Epoch Times18. Oktober 2017

Es ist bemerkenswert, wie schnell und einfach man in Deutschland an einen gefälschten Pass kommt. Vor allem auch syrische Pässe sind hierzulande sehr beliebt. Wer solch einen besitzt, wird in Deutschland als Flüchtling anerkannt und hat beste Chancen auf Asyl. Auch Terroristen machen von der Methode vielfach Gebrauch.

Gerade der Fall Anis Amri hat gezeigt, dass es in Deutschland ein Leichtes ist, mit verschiedenen Identitäten an verschiedenen Orten zu leben. Ermittler schätzen, dass Hunderttausende unter falschem Namen bei uns leben.

Im Rahmen der Einreisewelle 2016 meldeten die Behörden allein 13.000 gefälschte Ausweisdokumente. Ein Tropfen auf den heißen Stein, denn in vielen Fällen lassen sich Fälschungen nur sehr schwer erkennen. Polizei und Behörden sind oft nicht einmal ausgerüstet dafür, falsche Pässe zu identifizieren.

So sagt der Dienststellenleiter des Einwohnermeldeamtes in Nürnberg, Olaf Kuch, im Interview mit „ZDF-Info“: „Es gibt sicherlich einige Meldebehörden, die personell und technisch nicht in der Lage sind, diese Prüfung so vorzunehmen. Und dann ist es eben nur ein Hin- und Herschieben, ein Verdrängungseffekt, den Sie dann haben. Wenn eine Behörde das tut, meldet man sich eben bei der anderen Behörde an.“

Mehr dazu sehen Sie hier: Sicherheitsrisiko Passfälschung – Das boomende Geschäft mit falschen Identitäten

Falsche Ausweisdokumente werden immer häufiger benutzt, um Betrugsdelikte zu begehen, sagt Thomas Simmroß vom LKA Berlin in einer Doku des RTL. Mit einem gefälschten Ausweis kann man sich eine Meldeadresse zulegen, dann würden einem Tür und Tor offen stehen, um sich im Handelsregister eintragen zu lassen, eine Gewerbe anzumelden, Konten zu eröffnen, im Internet zu agieren usw.

In der Doku heißt es weiter, derzeit sollen sich rund 300 Personen in Deutschland aufhalten, die ähnlich gefährlich seien wie Anis Amri. Passkontrollen würden heute hauptsächlich online durchgeführt, gut gefälschte Pässe rutschen hier aber meist widerstandslos durch.

Der RTL-Reporter Andre Goltzsche wollte genau wissen, was man tun muss, um an einen syrischen Pass zu gelangen. Wie leicht er die gefälschten Papiere bekommen hat, sehen Sie in diesem Video: Gefälschte syrische Pässe im Umlauf: Neue Identität? Kein Problem

(mcd)



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