Petry beugt sich der AfD-Basis und verzichtet auf alleinige Spitzenkandidatur

"Die Mitglieder der AfD haben auf demokratische Weise entschieden, dass die Partei mit einem Spitzenteam in die Bundestagswahl zieht", so AfD-Chefin Frauke Petry zur "Bild"-Zeitung. Sie verzichtet damit auf eine alleinige Spitzenkandidatur.
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AfD-Vorsitzende Frauke PetryFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times9. Februar 2017

AfD-Chefin Frauke Petry beugt sich dem Votum der Parteimitglieder und verzichtet auf eine alleinige Spitzenkandidatur. „Die Mitglieder der AfD haben auf demokratische Weise entschieden, dass die Partei mit einem Spitzenteam in die Bundestagswahl zieht“, sagte Petry der „Bild“-Zeitung (Freitagsausgabe). Eine Mehrheit der AfD-Mitglieder hatte sich in einer Online-Befragung für ein solches Team und gegen eine Einerspitze ausgesprochen.

„Die AfD ist insgesamt ein starkes Team“, sagte Petry der „Bild“-Zeitung weiter. „Das werden wir im kommenden Wahlkampf erneut gemeinsam beweisen.“ Zugleich warnte die Parteivorsitzende aber mit Blick auf die ungelösten Konflikte im AfD-Bundesvorstand vor einem zerstrittenen Spitzenteam: „Ein Bild à la SPD-Troika gilt es dabei für die AfD zu vermeiden.“

Die SPD war 1994 nach heftigen parteiinternen Querelen mit einer Troika aus Rudolf Scharping, Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder in den Bundestagswahlkampf gezogen. Am Ende gelang damals der schwarz-gelben Koalition unter Kanzler Helmut Kohl (CDU) noch einmal die Wiederwahl.

Die endgültige Entscheidung über die Aufstellung der AfD im Wahlkampf soll auf einem Bundesparteitag Ende April in Köln fallen. Im November hatte sich bereits der AfD-Bundesvorstand für ein Spitzenteam und damit gegen eine alleinige Kandidatur Petrys ausgesprochen. In der Parteispitze gelten unter anderem der Ko-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen, Parteivize Alexander Gauland und der Landeschef von Sachsen-Anhalt, André Poggenburg, als erklärte Gegner der Parteivorsitzenden.

In der Mitgliederbefragung stand Petry als Kandidatin zwar gar nicht explizit zur Diskussion. Sie hatte aber Mitte Januar in einem Interview Mehrfachspitzen als „wenig förderlich“ für den Wahlkampf bezeichnet und sich sicher gezeigt, dass „die Partei das im Hinterkopf hat“. (afp)



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