Polizei ist trotz schweigendem Heidelberg-Täter sicher: Todesfahrt „war kein Terrorakt“ – Keine Verbindung zu London und New Orleans?

Vergangenes Wochenende fanden drei Attentate statt. In Heidelberg, in London und in New Orleans. Alle drei Verbrechen wurden auf dieselbe Weise durchgeführt - ein Mann fuhr mit einem Auto in eine Menschenmenge. Die Beamten sind sich in allen drei Ländern sicher: Bei den Anschlägen handelt es sich nicht um Terrorismus. Auch in Deutschland ist man sich dessen sicher, obwohl der Täter zu dem Vorfall schweigt. Offiziell gibt es auch keine Verbindung zwischen den Taten.
Titelbild
Gedenken an die Opfer von Heidelberg. 26. Februar 2017.Foto: UWE ANSPACH/AFP/Getty Images
Von 28. Februar 2017

Am Sonntag ist ein Autofahrer in der Innenstadt von Heidelberg in eine Gruppe von Fußgängern gerast und hat dabei einen von ihnen tödlich verletzt. Der 73-jährige Passant sei mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden und dort gestorben, teilte die Polizei mit. Zwei weitere Menschen wurden verletzt.

Nach der Tat stieg der Fahrer mit einem Messer bewaffnet aus dem Fahrzeug aus und wurde von der Polizei angeschossen und dabei selbst schwer verletzt.

Der Täter wird von der Polizei als 35-jähriger Deutscher ohne Migrationshintergrund beschrieben. Sein Name wurde noch nicht veröffentlicht.

Heidelberg-Täter

Heidelberg-Täter

Zudem gab die Polizei bekannt: „Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand liegen keine Hinweise auf einen terroristischen oder extremistischen Hintergrund der Tat vor.“ Es habe sich wahrscheinlich um einen geistig Verwirrten gehandelt.

„Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 35-jährigen deutschen Studenten, der in Heidelberg wohnt. Sein Tatmotiv ist zur Zeit noch unbekannt. Ob der Tatverdächtige bei der Tatbegehung möglicherweise vermindert schuldfähig oder gar vollständig schuldunfähig war, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Zur Zeit liegen diesbezüglich jedoch keine Anhaltspunkte vor. Polizeilich war er zur Zeit jedoch noch nicht in Erscheinung getreten,“ so die Polizei weiter.

Der wahre Grund der Todesfahrt ist zur Zeit aber völlig unklar, da der „Student“ noch immer über die Tat schweigt. Wie die Beamten zu dem Ergebnis kommen – es gebe keine Hinweise auf Terrorismus – bleibt offen. Gewiss ist, dass der Täter vorsätzlich in die Menschen hineinraste und dabei einen Menschen tötete.

Der Mann habe mutmaßlich allein gehandelt, heißt es. Ein Richter erließ am Sonntag einen Haftbefehl. Dem Mann wird unter anderem Mord vorgeworfen.

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London und New Orleans: Autos rasen in Menschenmenge

Unterdessen fanden fast zeitgleich zwei weitere Attacken dieser Art statt. Nicht nur in Heidelberg, sondern auch in London und in New Orleans fuhren Männer am Wochenende in eine Fußgängergruppe. Das Resultat der Taten: Ein Toter, Dutzende Menschen sind verletzt, manche davon schwer.

Offiziell gibt es keine Verbindungen zu den Verbrechen. Auch um Terrorakte habe es sich nicht gehandelt. Es heißt nur, die Täter seien „verwirrt“ gewesen.

Demnach sind dieselbe Art von Taten, verübt am selben Wochenende, an drei verschiedenen Orten der Welt, reiner Zufall: Die ehemalige Journalistin und Autorin Eva Herman schreibt dazu auf ihrer Webseite: „Handelt es sich um organisierte Islamisten oder um verwirrte Einzeltäter? Warum vergeht derzeit kaum noch ein Monat, ohne dass sich solche Horrorszenarien ereignen? Manches wird gleich ganz verschwiegen, jedenfalls fast: Wo keine Fragen gestellt werden, müssen auch keine Antworten gefunden werden“.

Und: „Warum also an diesem Karnevals-Wochenende in drei verschiedenen Ländern etwa zeitgleich ähnliche Attentate stattfanden, indem Autofahrer vorsätzlich in Menschenansammlungen rasten, in Kauf nehmend, die Menschen zu töten und verletzen, bleibt unklar.“

Polizei will gegen emotionale Facebook-User „rechtliche Schritte“ einleiten

Und während Facebook-User nähere Informationen und konkrete Antworten fordern – und es dabei zu überkochenden Emotionen kommt – heißt es von der Mannheimer Polizeisprecherin: „Mit der Information zum Täter wird ja auch veröffentlicht, dass jemand gestorben ist. Wenn ich dann sehe, dass das Interesse an der Herkunft des Täters größer ist, als die Trauer über das Opfer, dann frage ich mich schon, was in diesen Leuten vorgeht“.

Sie frage sich, was das für Menschen seien, die hinter diesen Tweets steckten: „Viele Menschen auf Twitter wollten einfach nicht glauben, dass er ein Deutscher ist. Sie hätten am liebsten ein Bild von ihm oder einen Stammbaum gesehen.“ Auch nachdem die Polizei die Staatsangehörigkeit veröffentlicht hatte, seien noch viele Fragen gekommen. Sogar nach der Betonung, es handele sich bei dem Verdächtigen um einen Deutschen ohne Migrationshintergrund, sei noch über die Herkunft spekuliert worden.

Die Reaktion der User scheint die Polizei zu verwundern. Tatsächlich wurden jedoch alle Anschläge der jüngsten Zeit in Deutschland und anderen Städten der Welt von radikalen Islamisten durchgeführt. Was wahrscheinlich auch der Grund für die hitzigen Reaktionen der User war.

Die Polizei prüfe derzeit noch, ob gegen einzelne Kommentatoren rechtliche Schritte eingeleitet werden.

Mit Textteilen von DTS



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