Prozessauftakt in Berlin: Angeklagten werden Hunderte Fälle von Kindesmissbrauch vorgeworfen

In Berlin hat ein Prozess wegen hunderter Fälle von Kindesmissbrauch begonnen: Dem 51 Jahre alten Hauptbeschuldigten werden allein 379 Taten zur Last gelegt. Er soll sich laut Anklage zwischen 2002 und 2009 in großem Stil an Jungen vergangen und sie auch an andere Freier vermittelt haben.
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SymbolfotoFoto: Adam Berry/Getty Images
Epoch Times3. Februar 2017

Mit der Anklageverlesung hat am Freitag vor dem Landgericht Berlin ein Prozess wegen hunderter Fälle von Kindesmissbrauch begonnen. Dem 51 Jahre alten Hauptbeschuldigten werden allein 379 Taten zur Last gelegt. Er soll sich laut Anklage zwischen 2002 und 2009 in großem Stil an Jungen vergangen und sie auch an andere Freier vermittelt haben. Dem mitangeklagten Harald W. werden 47 Taten vorgeworfen.

Die beiden Angeklagten sollen Kern eines in Berlin aktiven Netzwerks gewesen sein, das kleine Jungen sexuell missbrauchte. Die Anklage wirft den Männern sexuellen Missbrauch von Kindern, schweren sexuellen Missbrauch und Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung vor. Am ersten Verhandlungstag wurden nach Angaben einer Gerichtssprecherin noch keine Zeugen gehört.

Insgesamt geht die Anklage von 13 Opfern aus, sieben davon treten im Prozess als Nebenkläger auf. Das jüngste Opfer war demnach sechs Jahre alt, als es zum ersten Mal missbraucht wurde. Die anderen Jungen waren dem Gericht zufolge überwiegend zwischen zehn und 13 Jahre alt.

Die Jungen stammten laut Anklage aus wirtschaftlich und sozial prekären Verhältnissen. Dieses hätten die Angeklagten ausgenutzt, indem sie die Jungen für sexuelle Dienste entlohnten. Auch der Hauptangeklagte soll Jungen bezahlt haben. Die beide Angeklagten sitzen nicht in Untersuchungshaft.

Für den Prozess sind bislang weitere 20 Verhandlungstermine geplant. Ein Urteil wird frühestens im April erwartet.

Ursprünglich sollten sich auch noch zwei weitere Angeklagte im Alter von 78 und 80 Jahren vor Gericht verantworten. Ihr Verfahren wurde nach Gerichtsangaben aber wegen Verhandlungsunfähigkeit abgetrennt. In einigen Monaten werde erneut geprüft, ob die Beschuldigten verhandlungsfähig seien, sagte die Sprecherin. (afp)



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