Reul: Deutsche Staatsbedienstete werden in der Türkei beobachtet und bedroht

NRW-Innenminister Reul beklagt, dass deutsche Staatsbedienstete bei Türkei-Reisen von dortigen Sicherheitskräften beobachtet und bedroht werden.
Titelbild
Türkei-FlaggeFoto: ADAM BERRY/AFP/Getty Images
Epoch Times17. September 2017

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat davor gewarnt, dass deutsche Staatsbedienstete bei Türkei-Reisen von dortigen Sicherheitskräften beobachtet und bedroht werden.

Seit Kurzem würden „Mitarbeiter unserer Sicherheitsbehörden von der türkischen Seite beobachtet, wenn sie in die Türkei reisen“, sagte Reul der „Welt am Sonntag“. Das könne „vom Polizisten über den Dolmetscher bis zum Regierungsbeschäftigten im Ministerium jeden treffen“.

Ihm seien Fälle aus NRW bekannt, in denen solche türkeistämmigen Staatsbedienstete „ihre Familie in der Türkei besuchen wollten – und dann an der Grenze einfach festgehalten wurden. Die türkischen Sicherheitskräfte wollten von den Mitarbeitern dann zum Beispiel wissen, was sie denn so als Polizisten in NRW täten und welche Kontakte sie besäßen“.

Reul zufolge wussten die türkischen Sicherheitskräfte nicht nur, welchen Beruf die Betroffenen ausübten, sondern auch, „dass und wo sie Familie in der Türkei haben. Einige dieser deutschen Staatsbediensteten wurden sogar noch anschließend, während ihres Urlaubs bei ihren Verwandten in der Türkei, observiert. Das hatte bedrohlichen Charakter für die Betroffenen“, so Reul.

Angesprochen darauf, welches Ziel damit verfolgt werde, antwortete Reul, es stelle „sich die Frage, ob mit ein bisschen Druck Spitzel und Informanten angeworben werden sollten“. Der NRW-Innenminister schickte aber auch eine Warnung an die Verantwortlichen in Ankara. Er spreche jetzt öffentlich über diese Praktiken der türkischen Seite, weil sie wissen solle, „dass wir sie im Blick haben und reagieren werden, wenn diese Schikanierung deutscher Staatsbediensteter und unserer Mitbürger nicht aufhört“. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion